08.09.2022

Bauwirtschaft: Umsatz wird um 1 bis 2 % sinken

Die Mitgliedsunternehmen der Bundesvereinigung Bauwirtschaft erwarten im Jahresverlauf 2022 eine reale Umsatzentwicklung von minus 1-2 % gegenüber dem Vorjahr. Das sagte der Vorsitzende der Bundesvereinigung, Marcus Nachbauer, über die Lage der deutschen Bau- und Ausbauwirtschaft mit ihren rund 370.000 Mitgliedsbetrieben. Stützend wirke die Nachfrage im Sanierungsbereich, der Neubau verliere an Fahrt.

Der Rückgang der Auftragseingänge sowie der Abbau der Auftragsbestände wiesen auf eine rückläufige Neubautätigkeit im kommenden Jahr hin. Die gegenwärtigen Förderbedingungen sowie die hohe Inflationsrate lassen nach Ansicht Nachbauers vermuten, dass der Sanierungsbereich die Umsatzverluste im Neubau nicht ausgleichen kann.
„Aus heutiger Sicht rechnen wir mit Blick auf die Frühindikatoren in 2023 nicht mit einem real höheren Umsatzniveau als 2022“, meinte der Vorsitzende. Einen kleinen Hoffnungsschimmer sieht er dennoch: „Sollten sich die Prozesse zur Beschaffung von Material sowie die Preisentwicklung ein Stückweit stabilisieren und die Inflationsrate deutlich nachgeben, ist Aufwärtspotenzial gegeben. Denn die Investitionsbedarfe im Wohnungsbau und der Infrastruktur bleiben hoch, die angestrebte Klima- und Energiewende hat großes Potenzial für den Sanierungsbereich. Bauaufgaben gibt es zuhauf.“

Nachbauer weist vor allem darauf hin, dass die Baustoffbeschaffung wie auch die Preisentwicklung nach wie vor die Bau- und Ausbauunternehmen vor große Probleme stelle. „Der Index der Erzeugerpreise für Betonstahl liegt um 23 % über dem bereits hohen Vorjahresniveau. Auch Dämmstoffe haben um über 30 % und mineralische Baustoffe um 10 % bis 20 % zugelegt“, erläuterte Nachbauer. Diese Preisentwicklung schlage sich in der rückläufigen Baunachfrage nieder. Von privaten Häuslebauern über die Wirtschaft bis zu den Kommunen. Damit gerieten auch die Ziele der Bundesregierung, wie der Bau von 400.000 Wohnungen im Jahr und der Abbau des Investitionsstaus bei der Infrastruktur in Gefahr.

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