Schiess Wohntextil - Vorbildliches Kundenevent 2018
Schiess Wohntextil, Erlen / Schweiz
1.000 Besucher beim Weihnachtsevent
Elf Monate Planung, ein Wochenende Xmas-Event und dann noch vier Wochen Weihnachtsausstellung. Der Aufwand den man bei Schiess Wohntextil betreibt, ist immens. Aber die Stammkunden warten schon auf die jährliche Veranstaltung. Und auch mit Blick auf die Gewinnung von Neukunden lohnt es sich. Für das vorbildliche vorweihnachtliche Kundenevent gibt es deshalb den Heimtex-Star 2018.
Für die traditionelle Weihnachtsausstellung von Schiess Wohntextil in Erlen gilt: Nach dem Event ist vor dem Event. Denn bereits im Januar beginnt Thomas Obertüfer, einer von drei Inhabern des Schweizer Einrichtungshauses, mit den Vorbereitungen für den Dezember. Dann besucht er die Messe Christmasworld in Frankfurt und tätigt die ersten Einkäufe.
„Unser Motto ist immer eine aktuelle Farbe, die sich wie ein roter Faden durch die gesamte Verkaufsfläche zieht“, beschreibt der gelernte Innendekorateur – wie der Raumausstatter in der Schweiz heißt – das Konzept für die Veranstaltung, die „alle Jahre wieder“ am Wochenende vor dem ersten Advent stattfindet. Beim letzten Mal gab Saphirblau den Ton an, in den Jahren zuvor waren es Beerenfarben, Schlamm und Rot/Schwarz. Ausgewählte Materialien und Accessoires – Vorhangstoffe, Teppiche und Kissen, Kerzen, Kugeln, Christbaumschmuck, Engel, Nikoläuse und Tierfiguren – setzen in der Leitfarbe Akzente und verbreiten in den Ausstellungsräumen ein festliches Flair. Auch vor dem Personal wird nicht Halt gemacht. Das Verkaufsteam trägt beim „Xmas-Event“ farblich abgestimmte Krawatten und Schals aus dem eigenen Nähatelier. „Wir zelebrieren jedoch keinen kitschigen Weihnachtsmarkt“, legt Obertüfer Wert darauf, den Kunden Dekorationsideen zu zeigen, die in ihrem Zuhause ganzjährig funktionieren. Wohndesign sei ein Spiegelbild des persönlichen Stils.
Fachgeschäft und Budget-Markt
Plissees werden als Dekorationselement eingesetzt, dazu ein Flächenvorhang und noch eine Übergardine.
Schiess Wohntextil vereint zwei Handelsbetriebe unter einem Dach: das Fachgeschäft Wohndesign und den Budget-Markt für preisattraktive Mitnahmeprodukte. Das Geschäftshaus befindet sich am Ortsrand der kleinen Gemeinde Erlen im Herzen des Kantons Thurgau, der an den Bodensee grenzt. Das mächtige Firmenlogo auf allen Fassadenseiten – ein gelbes „S“ – hat sich laut Betreiber „als Markenzeichen mit einem hohen Bekanntheitsgrad“ bei den Eidgenossen etabliert. Die ausgedehnte Ladenfläche von 1.400 m² verteilt sich auf drei Etagen und unterschiedlich gestaffelte Ebenen. Zahlreiche Fenster lassen viel Tageslicht herein.
Das von der Einstiegspreislage bis zur gehobenen Mitte positionierte Vollsortiment wird klar strukturiert und nach allen Regeln der Kunst präsentiert: Bodenbeläge, Haustextilien und abgepasste Teppiche im Erdgeschoss, Fensterdekoration im ersten Stockwerk, Bettenausstattung in der untersten Etage. Ein zweiter Eingang führt in eine Geschenkboutique und weiter über den Budget-Mitnahmemarkt zu den übrigen Abteilungen. „Unser Angebot trifft den Nerv der Zeit und wird laufend aktuellen Trends angepasst“, wird die Sortimentszusammenstellung beschrieben.
Der Raumausstatterbetrieb wurde 1979 als „Teppich Schiess“ gegründet. Michael Schiess, Sohn des Gründers und heute Leiter der Sparte Textil- und Hartbeläge, sowie der ehemalige Mitarbeiter Thomas Obertüfer übernahmen 2010 das komplette Geschäft. Dritter Inhaber im Bunde ist Pietro Mafucci, aktuell verantwortlich für den Parkettbereich. Der als „handwerkslastig“ charakterisierte Innenausstatter beschäftigt 24 Mitarbeiter. Ein Großteil davon arbeitet in einer der jeweiligen Verlegetrupps für Parkett, Teppichboden und Hartbeläge.
Weihnachtsausstellung als Höhepunkt
Abteilung mit abgepassten Teppichen
Die Weihnachtsausstellung zu Beginn der Adventszeit ist seit über 20 Jahren ein Höhepunkt für Kunden und Geschäftsfreunde von Schiess wie auch für das Personal und dessen Familien. Insgesamt können die Organisatoren „bis zu 1.000 Besucher“ an dem Wochenende begrüßen, etwa gleichmäßig verteilt auf die beide Tage mit Öffnungszeiten von 10 bis 17 Uhr. „Samstags kommen eher die Kaufkräftigeren, am Sonntag die Familien, oft auch nach dem Kirchgang“, schildert Thomas Obertüfer die Zusammensetzung des Publikums. „Unsere Kunden erwarten ganz klar eine Weihnachtsausstellung“, ist seine Erfahrung.
Aus Sicht des Marketings deckt das Xmas-Event gleich drei wichtige Aspekte ab: Kundenbindung, Firmenbekanntheit und positives Image. Dazu tragen nicht zuletzt aufwändige Werbemaßnahmen bei. Drei Wochen vor Beginn werden rund 4.000 Einladungen an Stammkunden versandt und wiederholt Inserate in diversen Zeitungen geschaltet. Weitere Kommunikationskanäle sind die Sozialen Medien wie Facebook, die eigene Webseite, ein Großplakat an der Hausfassade und Fahrzeugbeschriftungen. Im Nachklang dient Bildmaterial rund um die Adventsschau, die bis zum 24. Dezember dauert, allen Beteiligten als bleibende Erinnerung.
Während des weihnachtlichen Events führt nicht nur das stimmungsvolle Ambiente beim Publikum zu Begeisterung. Auch der extra eingerichtete Café-Bereich mit freier Verköstigung hat eine mächtige Anziehungskraft. „Unsere Spezialität ist Glühwein, den ein Mitarbeiter literweise kocht – natürlich mit Weihnachtsplätzchen“, verrät Thomas Obertüfer mit einem Schmunzeln.
Die Kosten für die komplette Veranstaltung taxiert er auf 20.000 bis 25.000 EUR. Zu den Ausgaben für Essen und Getränke kommt das Dekorationsmaterial, darunter alleine 200 lfm. Stoff, außerdem 200 Stunden Arbeitszeit, die Obertüfer über das ganze Jahr in die Vorbereitungen steckt – „Minimum“. Neben dem Tagesgeschäft und der Leitung der Gardinen- und Sonnenschutzabteilung obliegt ihm auch die generelle Koordination von Veranstaltungen im Haus, inklusive Planung, Umsetzung und Ausführung.
Wichtig für die Teambildung
Der Endspurt für die Weihnachtsausstellung beginnt Ende August. Dann erstellt Thomas Obertüfer detaillierte Einsatzpläne und eine Dokumentation, wie der Laden ausgeschmückt wird. Dabei vergibt er zuweilen auch ungewöhnliche Arbeitsaufträge, etwa als beim Motto Beerenfarben auch Schwemmholz eingesetzt wurde: „Unsere Mitarbeiter mussten dafür Wurzeln und Äste aus Flüssen zusammensammeln.“ Für die Firmenchefs haben die Vorbereitungen eine positive Wirkung auf den Mitarbeiterzusammenhalt, „weil man etwas gemeinsam geschafft habe“. So helfen auch die Auszubildenden fleißig mit, etwa die „Lehrtochter“, die im Atelier die Stoffdekorationen konfektionieren darf. Weitere vier Angestellte beginnen drei Wochen vor dem Event sukzessive mit der Ausgestaltung, immer montags, wenn das Geschäft geschlossen hat. Den Endpunkt setzt der Außenbereich. Auf das Gebäudedach kommen stilisierte Schneeberge und an die Fassade Stoffgirlanden und Schleifen.
Angesprochen auf den Verkaufserfolg bei der Weihnachtsausstellung meint Thomas Obertüfer diplomatisch: „Der Direktverkauf an den beiden Tagen lässt sich schon sehen.“ Es würden vermehrt Mitnahmeartikel erworben, doch das Hauptaugenmerk liege auf Folgeaufträgen für ganzheitliche Einrichtungen.
Kunden kommen von weit her
Die Kunden von Schiess Wohndesign und dem Budget-Markt, wo noch Rollenware in den Regalen lagert, nehmen für einen Besuch in Erlen teilweise weite Anfahrtswege auf sich. Das Haupteinzugsgebiet liegt innerhalb von 100 km. Der Bodensee bildet die natürliche Grenze. „Wir arbeiten in der gesamten Schweiz“, heißt es. Das Verhältnis von Stamm- zu Laufkunden wird auf 60 : 40 geschätzt. Zusätzlich gibt es unter www.schiess-wohndesign.ch einen Onlineshop. Fest verankert ist das Unternehmen im Objektgeschäft, das – „vor allem mit Bodenbelägen“ – rund 45 % zum Umsatz beisteuert. Hauptklientel sind hier Gebäude mit Eigentumswohnungen, Altenheime, Kliniken und Büros.
Bezogen auf die einzelnen Warengruppen, erzielt die Firma 60 % ihrer Umsätze mit Bodenbelägen. Parkett und Designbeläge sind hier besonders stark. Auf Stoffe und Sonnenschutz entfallen 30 %. Die restlichen 10 % steuern Produkte für die Ausstattung von Bett und Bad sowie Wohnaccessoires bei. Die Hauptlieferanten sind Bauwerk, ter Hürne, Infloor, Jab Anstoetz, Fischbacher, Création Baumann, Tisca Tiara, MHZ und Teba. Außerdem hat Schiess in allen Sparten die Eigenkollektionen des Südbund gelistet. Seit mehr als 20 Jahren ist man dort Mitglied.
Neben dem Weihnachtsevent erinnert sich Thomas Obertüfer, der in Erlen das Amt des Gewerbepräsidenten innehat, gerne an eine weitere Veranstaltung mit 600 Besuchern an einem Abend im Frühjahr 2016. Für eine Modenschau inklusive Gratis-Catering hatte Schiess seine Ausstellungsfläche zur Verfügung gestellt. Von der örtlichen Modeboutique und dem Friseur bis zum Zigarren- und Weinhändler hatten diverse Firmen ihre Stammkunden eingeladen. Die Resonanz war so groß, dass die PKW in Erlen einen Verkehrskollaps ausgelöst hätten. Das nächste Event in ähnlicher Form ist schon geplant; die Einladungen für den kommenden April sind bereits verschickt.
Noch einmal zurück zur Adventsschau: Wie steht Thomas Obertüfer privat zur weihnachtlichen Dekoration ? „Es ist meine Leidenschaft. Wenn nicht der Innendekorateur etwas dekorieren kann, wer soll es dann machen ?!“
Petra Lepp-Arnold
Vorbildliches Kundenevent des Jahres 2018