Heineking Handel & Service GmbH - Vorbildlicher Umbau 2020
Heineking Fachmarkt für Raumgestaltung, Landesbergen
Effektive Kundenbindung durch anspruchsvolle Kulinarik
Der Heineking Fachmarkt für Raumgestaltung hat sich für die Zukunft gewappnet. Das Familienunternehmen aus Landesbergen investierte kräftig in die Modernisierung seines Geschäfts. Nun sind die Ausstellungsfläche, die Verwaltung und das Restaurant Pottkieker auf modernstem Stand. Für diesen „Vorbildlichen Umbau“ erhält Heineking den Heimtex-Star 2020.
Essen und trinken hält Leib und Seele zusammen – will heißen: Wer gut isst und trinkt, der fühlt sich wohl. Dieses Wohlbefinden kann sich positiv auf die Bereitschaft auswirken, Haus oder Wohnung zu renovieren. Aus diesem Grund wies Familie Heineking bei der umfangreichen Modernisierung ihres Fachmarkts für Raumgestaltung in Landesbergen dem integrierten Gastronomiebereich eine zentrale Rolle zu. Sie richtete das Restaurant Pottkieker neu ein und stellte auf Wertigkeit um. Darüber hinaus wurden Verkaufsräume und Verwaltung neu gestaltet. Komplettiert wird das Verkaufserlebnis durch einen verpachteten Möbelmarkt mit qualitätsvollem Sortiment, der sich ebenfalls in dem Gebäude befindet.
Für das Gespräch mit den Kunden stehen spezielle Beratungsinseln zur Verfügung.
Die Bauarbeiten dauerten rund 15 Monate. Investiert wurden etwa 250.000 EUR. „Wir haben aber Vieles mit eigenen Kräften gemacht“, betont Ralf Heineking, Geschäftsführer der Heineking Handel & Service GmbH, zu der der Fachmarkt gehört. Initiiert wurde dessen Neugestaltung von Heinekings Söhnen Dennis und Marc, die dort als Geschäftsführer fungieren. Die Brüder sind Anfang 2018 in den Betrieb eingestiegen. Ihre Mutter Simone zeichnete für die Gestaltung verantwortlich. Unter ihrer Regie wurde der Fachmarkt im Rahmen eines Gesamtkonzepts vollständig und entsprechend heutiger Anforderungen umgebaut.
Umfassendes Gesamtkonzept
Das anspruchsvoll eingerichtete Restaurant Pottkieker erweist sich mittlerweile als zentrale Anlaufstelle für die Kunden, die dort vor und nach dem Besuch des Fachmarkts zu günstigen Konditionen gepflegt speisen können. In der Mittagszeit ist es nach Auskunft von Prokurist Rolf Steding, verantwortlich für Handel und Einkauf, stets voll besetzt. Der Pottkieker lockt Kunden an und bindet sie an das Unternehmen.
Herzstück des Gebäudes aber ist der Fachmarkt für Raumgestaltung, der auf einer Fläche von rund 2.800 m² Bodenbeläge, Teppiche, Farben, Tapeten, Sonnenschutz und Gardinenstoffe übersichtlich zur Schau stellt. Die Verkaufsräume bieten für alle strukturiert und neu geordneten Warensegmente ausreichend Platz sowie eine optimale Übersicht über das gesamte Sortiment. Dafür wurden fertige Module verbaut, Marken wie Jab Anstoetz repräsentativ herausgestellt. „Wir wollen uns von anderen Fachmärkten abheben. So können unsere Kunden in breiten Gängen flanieren und sich die Produkte ansehen, ohne von störenden Paletten und Preisschildern beeinträchtig zu werden“, sagt Steding.
Licht und klar wirkt auch der neue Verwaltungsbereich, der in einen Showroom integriert ist. Dort können Schulungen und Seminare angeboten werden, zudem stehen Konferenzräume für Gespräche mit Geschäftspartnern, Lieferanten und Architekten zur Verfügung. „Früher hatten wir in unseren Büroräumen Nadelfilz, jetzt einen modernen Designbelag. So können unsere Kunden sehen, wie er auf großer Fläche wirkt“, erläutert Marc Heineking. Besucher wie Mitarbeiter würden sich in den neuen Räumen wie zu Hause fühlen.
Bodenbelag das Hauptsegment
Ein wesentlicher Faktor für dieses Wohlbehagen ist der Bodenbelag, auf den bei Heineking rund 65 % des Sortiments entfallen. Sicht- und Sonnenschutz sowie Gardinen machen etwa 20 bis 25 % des Umsatzes aus, den Rest liefern Farben, Tapeten und Teppiche. Den größten Teil im Bodenbereich bilden Hartbeläge. Davon gibt es am Lager rund 500 Paletten. Darüber hinaus sind 120 Paletten als SB-Ware vorrätig; dieses Segment soll auf 380 Paletten ausgebaut werden. „Das wird einmalig werden in der Region“, ist Marc Heineking überzeugt. Ein weiterer Plan in puncto Selbstbedienung: „Wir wollen in Richtung junges Wohnen und Verkaufsmöbel für die eigene Identität entwerfen.“ Dafür werde die Verkaufsfläche vergrößert.
Außer Hartböden spielen nach wie vor auch hochwertige Teppichböden eine große Rolle – trotz des allgemeinen Nachfragerückgangs. Vorwerk ist in dieser Produktgruppe einer der Hauptpartner. „Die Kunden fragen gezielt nach Marken“, betont Marc Heineking. Der Fachmarkt arbeitet grundsätzlich mit leistungsstarken Kernpartnern zusammen, die in der Region angesiedelt sind, neben Vorwerk etwa Windmöller und Repac (Boden), Kadeco (Sonnenschutz) und Jab Anstoetz (Stoffe). „Die Wege sind kurz und man kennt sich“, begründen die Geschäftsführer die enge Zusammenarbeit. „Beide Seite gewinnen dadurch.“
Im Farbbereich sind die Meffert Farbwerke Hauptlieferant des Handelsunternehmens, die die Farbabteilung mit ihren Mischmaschinen unterstützen. Weitere Farbenhersteller sind aber ebenfalls mit ihren Produkten vertreten. Das Wandsegment wird komplettiert durch die Tapeten führender Anbieter. Vorrätig sind 280 Artikel. Per Bildschirm hat der Kunde Zugriff auf das gesamte Sortiment.
Das Restaurant Pottkieker bietet den Kunden des Fachmarktes hochwertige Speisen zu günstigen Konditionen an. Hier fühlen sich die Landesbergener wohl.
Auf Wunsch werden die Produkte auch verarbeitet. Davon machen rund 80 % der Kunden Gebrauch. „Das wird sich durch den künftigen SB-Bereich aber verändern“, prognostiziert Rolf Steding. Für typische Malerarbeiten wie Beschichten und Tapezieren sind ein Malermeister und zwei Gesellen zuständig. Marc Heineking: „Wir verkleben auch sehr hochwertige Tapeten. Die Nachfrage nimmt zu.“ Die Verlegung der Bodenprodukte übernehmen sieben Bodenleger und zwei Hilfskräfte, für die Anfertigung von Gardinen sind zwei Näherinnen zuständig. „Hier auf dem Land werden Stoffe noch häufig nachgefragt“, meint Marc Heineking. Darüber hinaus ist ein Raumausstatter für den Fachmarkt tätig. Insgesamt beschäftigt er 30 Mitarbeiter.
10.000 Kunden in der Kartei
Die Kunden aus der Region bilden das Kerngeschäft des Handelsunternehmens. Deshalb lautet die Devise: „Wir müssen sie hegen und pflegen.“ Aber auch aus Hannover und Bremen kommen Besucher, die über Mund-zu-Mund-Propaganda oder durch Werbeaktivitäten von Heineking gehört haben. Es sind überwiegend gutbürgerliche Kunden ab 40, die hochwertige Ware wünschen. Das Auftragsvolumen bewegt sich im Schnitt zwischen 4.000 und 7.000 EUR. „Wir müssen aber aufpassen, dass wir nicht zu hochwertig werden. Das würde nicht passen“, sagt Marc Heineking. In der Kartei sind insgesamt 10.000 Kunden registriert.
Die Heinekings bieten professionelle Beratung an, auf die nach ihren Angaben immer mehr Einrichtungswillige Wert legen. „Das ist unsere Antwort auf den Onlinehandel. Beratung zahlt sich im stationären Geschäft aus.“ Reklamationen sieht die Familie im Rahmen ihrer Beratungsleistung nicht als Makel, sondern als Chance. „Damit können wir zeigen, dass wir besonders zuverlässig sind und uns auch um kleinere Anliegen kümmern.“
Das Privatgeschäft steht zwar an erster Stelle. Aber auch im Objekt ist Heineking zunehmend aktiv. Es macht bereits rund 30 % aus. Gestaltet werden vor allem kleinere Objekte mit Spezialisierung auf Health & Care wie Praxen und Pflegeheime.
Alles in allem ist das 1929 gegründete Familienunternehmen also gut aufgestellt für die Zukunft. Nur der Onlinebereich muss noch kräftig ausgebaut werden. „Wir haben uns auf die Fahnen geschrieben, digital in der Region vorne mitzuspielen“, kündigen Dennis und Marc Heineking selbstbewusst an. Den Startschuss soll der künftige SB-Bereich in diesem Jahr geben.
Cornelia Küsel
Vorbildlicher Umbau des Jahres 2020