Waldherr – Ihr Raumausstatter - Vorbildliche Sortimentserweiterung 2021
Waldherr, Bad Tölz

Waldherr, Bad Tölz

„Ganzheitliche Raumausstattung ist eine Zukunftsidee“

Die Brüder Peter und Niko Waldherr führen den vom Großvater gegründete Raumausstatter-Betrieb in Bad Tölz seit annähernd 30 Jahren gemeinsam. Im Jahr 2019 entscheiden sie sich für einen klaren Schnitt: Sie ziehen in andere Geschäftsräume am Standort Bad Tölz und erweitern ihr klassisches Raumausstatter-Sortiment um Möbel und Schlafsysteme. Damit verändern sie auch ihren Auftritt nach außen vom Raumausstatter zum Textilen Einrichter. Dieser konsequent umgesetzte Schritt überzeugte die Jury, die dafür den Heimtex-Star für eine vorbildliche Sortimentserweiterung vergibt.

Mutige und unkonventionelle Entscheidungen haben bei den Waldherrs Tradition. Das fängt schon mit der Firmengründung durch den Großvater Rudolf Schilling im Jahr 1954 an. Dieser war eigentlich Konzertpianist und tourte als solcher durch die Lande, gelegentlich auch mal auf einem Kreuzfahrtschiff auf hoher See. So kam es, dass er vergleichsweise viel von der Welt zu sehen bekam – für damalige Verhältnisse durchaus exotisch.

Der Firmengründer ist Konzert-Pianist

Um sich ein Zubrot zu verdienen, gründet er unter dem Namen Teppich Schilling in seinem Heimatort Bad Tölz einen Orientteppichgeschäft. Nur kurze Zeit nach der Gründung, Anfang der 1960er Jahre, erlebt das Geschäft seine erste Metamorphose: Das Sortiment wird um Vorhänge und Polsterei erweitert und verwandelt sich so vom klassischen Teppichgeschäft zum Raumausstatter-Betrieb. Da Rudolf Schilling selbst wenig Zeit hat, sich um den Betrieb zu kümmern – er ist weiterhin als Pianist tätig – springen mit gerade mal
15 bzw. 16 Jahren, seine Töchter Maria und ­Gisela Schilling ein.

Waldherr, Bad Tölz
In kleinen Deko-Kojen wird die neue Kompetenz als Textile Einrichter gut präsentiert.
Mit Begeisterung und einem guten Blick für das Wesentliche bauen die Töchter das Unternehmen weiter aus und verschaffen sich durch ihr Engagement höchsten Respekt in Bad Tölz. Gisela Waldherr-Schilling, die Mutter der heutigen Inhaber, findet Gefallen und Erfüllung in ihrer Aufgabe und bleibt auch nach ihrer Hochzeit als kreative und treibende Kraft im Unternehmen, das sie immer weiter ausbaut und bis zu ihrem frühen Tod im Jahr 1984 führt. Ihr Mann, Dr. Wilhelm Waldherr, hat zwar als Physik- und Mathematiklehrer keine Ambitionen, selbst im Geschäft tätig zu werden, bringt es aber nach dem Tod seiner Frau nicht über das Herz, das Geschäft zu verkaufen. So lenken fortan externe Geschäftsführer die Geschicke der Waldherr Raumausstattung.

Niko und Peter Waldherr übernehmen das Familienunternehmen

Ende der 1980er Jahre kümmern sich die Brüder Niko und Peter Waldherr immer häufiger um den Betrieb. 1992 entscheiden sie sich schließlich, ihre ursprünglichen Berufspläne gegen das Fulltime-Engagement im Familienunternehmen einzutauschen und wagen als Quereinsteiger den Schritt in die Raumausstattung. „Es war ja für uns in dem Sinne kein Neuland, weil wir als Kinder immer im Geschäft mitgeholfen haben“, erinnert sich Peter Waldherr. Angesichts der fehlenden Ausbildung zum Raumausstatter haben die Brüder den ehrgeizigen Anspruch an sich selbst, dieses Wissen aufzuholen und absolvieren in den Folgejahren diverse Aus- und Fortbildungen. Längst sind sie offiziell von der Innung anerkannte Raumausstatter und dürfen nach einer fachlichen Eignungsprüfung als inhabergeführtes Unternehmen auch Lehrlinge ausbilden.

Die ersten Jahre in eigener Regie verlaufen dann streckenweise auch mal holprig, wie sich die Waldherr-Brüder rückblickend erinnern. Das hält sie jedoch nicht davon ab, mit unvermindertem Einsatz am Ball zu bleiben. „Wir sind in dieser Zeit immer mehr ins Geschäft hineingewachsen, haben viel gelernt und dabei gemerkt, dass es uns immer mehr gepackt hat“, resümieren Peter und Niko Waldherr heute. Zu der Zeit firmiert das Unternehmen unter dem Namen „Waldherr Dekorationen“.

Frühzeitig werden die Waldherrs Mitglied in Kooperationen, zunächst bei der Coratex, später bei der MZE und profitieren vom Netzwerk und Erfahrungsaustausch unter Kollegen. 2012 wird umfirmiert: Aus Waldherr Dekorationen wird „Waldherr – ihr Raumausstatter“ mit dem klassischen Raumausstatter-Sortiment aus Gardinen, Deko-und Möbelstoffen, Sonnenschutz und Bodenbelägen. Dazu das komplette Servicepaket vom Ausmessen über Nähen, Polstern, Bodenlegearbeiten bis hin zur Montage. Eine Besonderheit bei Waldherr ist das Verspannen von Teppichboden, auf das sich die Brüder als Teppichboden-Liebhaber spezialisiert haben. Kein Wunder also, dass der textile Bodenbelag hoch im Kurs steht; im Objektbereich entfallen ganze 90% auf Teppichboden. Generell ist das Unternehmen jedoch deutlich stärker im Privatsektor tätig.

Filiale im Nachbarort

Im Jahr 2014 kommt eine kleine Filiale im Nachbarort Penzberg hinzu. Hier kommt den Brüdern der Zufall zur Hilfe, denn der Vorgängerbetrieb, auch ein Raumausstatter, schließt und die Waldherrs können das kleine Geschäft mitsamt Kundenstamm übernehmen. Eine Entscheidung, die die Brüder nie bereut haben. Denn obwohl Penzberg nur 20 Kilometer entfernt ist, ist das ein komplett anderes Einzugsgebiet, wie Niko Waldherr erklärt. „Die Penzberger fahren zum Einkaufen nicht nach Bad Tölz und umgekehrt. Die Leute kaufen hier einfach gerne lokal ein“, ergänzt Bruder Peter. Gewachsene Landkreise und ihre imaginären Grenzen – eine bayerische Spezialität.
In den Folgejahren erleben die Raumausstatter immer häufiger, dass ganzheitliche Wohnkonzepte von ihren Kunden nachgefragt werden oder dass sich die Kunden anstatt für das Aufpolstern des alten Sofas eher für den Kauf eines neuen entscheiden. „Wir haben unsere Kunden dann immer an ortsansässige Möbelhäuser verwiesen“, erinnert sich Niko Waldherr. Schon damals kam die Idee auf, auch Kleinmöbel zu verkaufen, doch letzen Endes scheiterte das am mangelnden Platz in den Geschäftsräumen.

Die Idee lässt die Brüder jedoch nicht los und 2019 fällt dann schließlich doch die Entscheidung, das Sortiment auf Möbel auszuweiten. Zur Hilfe kommt erneut ein glücklicher Zufall, denn der Besitzer eines alteingesessen Bad Tölzer Elektro-Fachgeschäftes will sich nach 30 Jahren zur Ruhe setzen und sucht nach geeigneten Mietern für seine Geschäfts­räume. Diese gefallen Peter und Niko Waldherr auf Anhieb. Das an einen Kubus erinnernde rundum verglaste Gebäude bietet jede Menge Schaufensterfläche und liegt verkehrstechnisch äußerst günstig. „Das ist der ideale Laden“, davon sind die Brüder überzeugt.

„Eigentlich war es verrückt“

Schnell einigt man sich mit dem Vermieter, alles Weitere folgt dann Zug um Zug. Im Frühjahr 2019 besuchen die Waldherrs Messen, dann geht es an den Umbau und im November schließlich erfolgt der Umzug und damit die Sortimentserweiterung. „Eigentlich war es völlig verrückt, was wir da gemacht haben“, sagt Peter Waldherr rückblickend amüsiert. „In einer Zeit, in der Einzelhandel und Großflächen über schwindende Frequenzen und Umsätze klagen und die Möbelbranche auch schon bessere Zeiten gesehen hat, vergrößern wir uns, verdreifachen unsere Fläche und nehmen ausgerechnet Möbel in unser Sortiment auf.“ Aber die Brüder ziehen ihr Ding durch – und die Resonanz der Kunden spricht Bände. Unisono kommt als Feedback: „Das hat in Bad Tölz echt gefehlt.“

Sitz-Kompetenz und Schlaf-Studio

Waldherr, Bad Tölz
Neben unterschiedlichsten Sitzmöbeln zählen auch dekorative Kleinmöbel wie Schränke oder Anrichten zum erweiterten Sortiment.
Das Thema Sitzen und Sitzmöbel kristallisiert sich rasch als Schwerpunkt in der Gestaltung des neuen Sortiments heraus, hier erwerben sich die Waldherrs als Textile Einrichter Kompetenz. Ergänzt wird das Sortiment an Stühlen, Sesseln und Sofas durch Tische, edle Anrichten und Leuchten. Und dabei sollte es eigentlich auch bleiben.

Wäre da nicht die MZE-Messe gewesen, auf der neben den Möbeln auch Betten und Schlafsysteme gezeigt wurden. Aus dem Vorhaben, „nur mal zu schauen“, wird dann doch der Überzeugungskauf und so finden auch Betten und Gel-Matratzen der Firma Svane ins neue Sortiment. Eine gute Entscheidung. Denn das Thema Betten und Schlafen wird aus dem Stand zum Erfolg. Obwohl bis dato für die Produkte nicht geworben wurde, verkaufen sich Matratzen und Betten extrem gut. „Wir sind selbst von den Produkten überzeugt und das kommt bei den Kunden rüber“, sagt Peter Waldherr. Als nächstes soll im Ladengeschäft das Untergeschoss zu einem Schlaf- und Bettenstudio umgebaut werden, um auch diesem Sortimentsbereich eine ansprechende Präsentationsfläche zu geben.
„Wir haben hochwertig verkauft“

Die Entscheidung zur Sortimentserweiterung hat sich für die Waldherrs im Nachhinein als goldrichtig erwiesen. Bereits nach drei Monaten wurden die eignen Planungen, mit den Möbeln ein Umsatzplus von 10% zu erwirtschaften, mit tatsächlich 25% deutlich übertroffen. „2020 war aus unserer Sicht ein positives Jahr, wir haben hochwertig verkauft und schauen optimistisch in die Zukunft“, resümieren Niko und Peter Waldherr.

Während man bis vor kurzem beispielsweise nur zwei Vorhangschals verkauft habe, kommen heute durch das ganzheitliche Angebot mal ein kleiner Tisch, ein Teppich oder eine Lampe dazu. „Das ist eine Win-Win-Situation“, sagt Peter Waldherr, „denn unsere Kunden sind froh, alles aus einer Hand zu bekommen.“ Bruder Niko ergänzt: „Mit unserem neuen Konzept können wir unsere Stärken als Raumausstatter optimal einsetzen und die Kunden mit unserem Gespür für Farben gut begleiten. Mit dem Service, den wir bieten, ist unsere Branche eine Zukunftsbranche.“

Michaela Fischer


Waldherr – Ihr Raumausstatter

Vorbildliche Sortimentserweiterung des Jahres 2021
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Telefon: 08026/8344
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