Raumausstattung Ebert - Vorbildliche Übernahme / Generationswechsel 2023
Raumausstattung Ebert, Offenbach am Main
Raumausstatter aus Leidenschaft
In Zeiten akuten Fachkräftemangels ist die Nachfolgeregelung für viele Unternehmen eine echte Herausforderung. Als sich Armin Ebert für seinen Familienbetrieb Raumausstattung Ebert vor fünf Jahren erstmals intensiver mit dem Thema beschäftigte, startete er die Suche nach einem Nachfolger zunächst über spezialisierte Unternehmensbörsen. Schnell erkannte Ebert jedoch, dass das Gute manchmal näher liegt als gedacht, nämlich im eigenen Unternehmen. Nach ersten Sondierungsgesprächen stand schnell fest, dass Ebert in seinem Mitarbeiter Luke Kettler den geeigneten Nachfolger bereits gefunden hat. Dafür erhält er den Heimtex Star in der Kategorie „Vorbildliche Übernahme / Generationswechsel”.
Luke Kettler ist Raumausstatter aus Leidenschaft. Eine Berufsberatung war die Initialzündung dafür, seine berufliche Zukunft in diesem Bereich zu suchen. Nach einem Praktikum folgte von 2011 bis 2014 die Ausbildung zum Raumausstatter bei Tilo Ramm in Frankfurt am Main, wo Kettler ein weiteres Jahr als Geselle arbeitete. 2015 wechselte Luke Kettler zu Raumausstattung Ebert ins nahe gelegene Offenbach.
Beratungs-Kompetenz: Der 70 Quadratmeter große Showroom bietet einen Überblick über das Produkt-Sortiment des Raumausstatterbetriebes.
2018 führten Armin Ebert und Luke Kettler erste Gespräche, denn Ebert beginnt zu der Zeit damit, aktiv nach einem Nachfolger zu suchen, da sich die eigenen Kinder beruflich anders orientiert haben und kein Interesse am Familienbetrieb zeigen. „Ich hänge mit Herzblut an dem Unternehmen, das mein Großvater gegründet hat und das ich in der dritten Generation führe”, sagt Armin Ebert. „Da ist es sehr wichtig, den richtigen Nachfolger in dieser Position zu platzieren.”
Vorbereitungen für den Generationswechsel
Luke Keller zeigt gleich in den ersten Gesprächen großes Interesse, den Betrieb weiterzuführen. Dafür legt er 2018 die Meisterprüfung ab und arbeitet seitdem mit Armin Ebert quasi im Tandem, um sich auf die Verantwortung als alleiniger Geschäftsführer vorzubereiten. Seit 2021 ist Kettler Mit-Geschäftsführer, im Frühjahr 2023, so ist der Plan, werden ihm 100 Prozent der Geschäftsanteile übertragen. Bereits 2022 wurden in Vorbereitung auf den Generationswechsel Umbauarbeiten vorgenommen, beispielsweise in der Näherei.
Gibt es konkrete Pläne, die Luke Kettler mit der Übernahme der alleinigen Geschäftsführung anstrebt ? „Erst einmal wird nichts Grundlegendes verändert, denn die Firma läuft bis jetzt gut und der Plan ist es, das so beizubehalten”, sagt Luke Kettler. „Lediglich kleine organisatorische Änderungen, wie die Umstellung von Terminplänen und Planungen auf mobile Systeme und die Lagerungen von Materialien stehen auf der Agenda.”
Sein persönlicher Wunsch ist zum einen, die Firma weiterhin so gut zu führen wie Armin Ebert und die Arbeitsplätze zu sichern – und Umsatz und Gewinn zu optimieren.
Beratungs-Kompetenz: Der 70 Quadratmeter große Showroom bietet einen Überblick über das Produkt-Sortiment des Raumausstatterbetriebes.
Die Anfänge von Ebert Raumausstattung gehen zurück ins Jahr 1938, als Adam Ebert seinen Tapezier- und Polstereibetrieb in einer Garage startet. Von Beginn an werden bei Eberts Gardinen selbst genäht und Polsterarbeiten in der eigenen Werkstatt vorgenommen. 1965 übernimmt Axel Ebert das zwischenzeitlich zu einem modernen, klassischen Raumausstatter-Betrieb gewachsene Unternehmen, bis er die Geschäftsführung 1989 in die Hände von Sohn Armin legt. Ebert erinnert sich, wie unkompliziert der Generationswechsel seinerzeit vonstatten ging, was wiederum eine große Motivation darstellt, es für seinen Nachfolger ebenso elegant zu realisieren.
Stark im Renovierungsbereich
Raumausstattung Ebert ist stark im Renovierungsbereich tätig und kooperiert mit einem Büroeinrichter für kleinere Objekte in diesem Segment. Vorhänge haben einen Umsatzanteil von rund 30 %, hier werden Akustiklösungen für das Fenster immer wichtiger, erklärt Armin Ebert. Die Kundschaft rekrutiert das Unternehmen vorwiegend aus dem Ballungsgebiet Rhein-Main, darunter gibt es bei den privaten Kunden sehr viele Stammkunden.
Wohnideen, die aus dem Rahmen fallen – der Claim unter dem Logo von Ebert Raumausstattung ist zugleich Auftrag und Ansporn für das 12-köpfige Team. In der alltäglichen Praxis wird dies durch eine ausgefeilte Wohnberatung mit Leben gefüllt. So bietet das Unternehmen die klassischen Raumausstatter-Leistungen an, bis hin zum Renovierungs-Service im Urlaub und Trockenbauarbeiten. Darüber hinaus gibt es die persönliche Wohnberatung, die Armin Eberts Ehefrau Jutta, eine gelernte Diplom Designerin, anbietet. Hier werden die Kunden in ihrem Zuhause beraten und können sich Einrichtungskonzepte ausarbeiten lassen. Wer sich lieber digital mit dem Thema Einrichten auseinandersetzen möchte, dem steht die Wohnberatung online zur Verfügung.
Michaela Fischer
Vorbildliche Übernahme / Generationswechsel des Jahres 2023