Pohle Raumgestaltung GmbH - Vorbildlicher Neubau 2024
Pohle Raumgestaltung, Soest
Repräsentativer Galerie-Bau für hochwertige Produkte
In wirtschaftlich unsicheren Zeiten haben Janina und Michael Richter einen mutigen Schritt gewagt. Nachdem ihr Geschäft in der Soester Innenstadt zu klein geworden war, investierten sie rund 1,5 Mio. EUR in ein neues Betriebsgebäude in einem Gewerbegebiet außerhalb des Zentrums. Für diesen vorbildlichen Neubau erhält das Ehepaar den Heimtex Star 2024.
Eine Galerie ist üblicherweise eine lichtdurchflutete Räumlichkeit, in der Kunstwerke ausgestellt und verkauft werden. Die Inhaber von Pohle Raumgestaltung, Janina und Michael Richter, bieten ebenfalls kreative Produkte und Dienstleistungen an. Um ihnen eine angemessene Präsentationsfläche zu bieten, hat sich das Ehepaar beim Neubau seines Raumausstattergeschäfts für eine Galerieform entschieden und unterstreicht damit den hochwertigen Charakter seiner Heimtextilien und Co., mit denen Ideen für eine ansprechende und zeitgemäße ganzheitliche Raumgestaltung umgesetzt werden.
Beeindruckendes Bauwerk
Nachdem ihr altes Ladengeschäft im Zentrum von Soest aus allen Nähten platzte, war es für Janina und Michael Richter klar, dass nur ein unverwechselbarer Neubau zu ihrem Metier passt und investierten rund 1,5 Mio. EUR in ein Gebäude im Gewerbegebiet Wasserfuhr im Osten der Stadt. In dem beeindruckenden Bauwerk beraten sie und ihr Team seit Juni 2023 Kunden in allen Fragen der Raumausstattung und zeigen ihnen auf zwei Etagen sowie im Außenbereich Gardinen und Stoffe, Aufhängesysteme, Sonnenschutz, Insektenschutz, Teppiche, Bodenbeläge, Decken und Kissen sowie Polstermöbel.
Die Investition in das moderne, in offener Bauweise errichtete Haus war ein Wagnis in wirtschaftlich unsicheren Zeiten. Aber Michael Richter blickt zuversichtlich in die Zukunft und hält die derzeitige Delle für eine vorübergehende Phase: „Danach geht’s wieder weiter.“ Zu diesem Optimismus trägt bei, dass der 44-Jährige von Kindesbeinen an mit der Raumausstattung und dem Auf und Ab der Konjunktur vertraut ist.
Hell und freundlich wirkt der zweistöckige, galeriartige Schauraum, in dem übersichtlich sortiert hochwertige Heimtextilien präsentiert werden.
Schließlich hat Richter das Raumausstatter-Gen, ist in dritter Generation in der Branche tätig. Schon sein Großvater arbeitete als Sattler, Polsterer und Dekorateur. Dessen Sohn ist ebenfalls Raumausstatter mit eigenem Betrieb, in dem wiederum Sohn Michael den Beruf des Raumausstatters lernte und die Ausbildung 1999 nach bestandener Prüfung abschloss. Vom westfälischen Wadersloh zog es ihn anschließend raus aus der dörflichen Enge in die nahe Stadt Paderborn, wo er bis zum Beginn der Meisterschule in verschiedenen Unternehmen tätig war. 2001 legte Richter die Meisterprüfung ab und wurde damit Deutschlands jüngster Raumausstattermeister.
Start in die Selbstständigkeit
Ein Jahr später erfolgte der Schritt in die Selbstständigkeit. Der ehrgeizige Jungmeister eröffnete den Geschäftsbetrieb der Firma Richter „Schöner wohnen“ in Paderborn und lernte in der nordrhein-westfälischen Stadt seine spätere Frau Janina kennen. 2016 gab das Paar das Geschäft in Paderborn auf, übernahm stattdessen von den Inhabern Anneli und Jochen Pohle deren alteingesessenen Betrieb Pohle Raumgestaltung in Soest.
Schon bald zeigten sich dort allerdings Probleme: Es gab in der Innenstadt kaum Parkplätze für Kunden sowie Stellflächen für Lieferfahrzeuge, die Polsterei war etwa 150 m entfernt in einem separaten Gebäude untergebracht und das Geschäftsgebäude erwies sich im Laufe der Zeit als zu klein, viele Leistungen und Produkte konnten nicht gezeigt werden.
Trotz der inzwischen angespannten konjunkturellen Situation zögerten die Richters nicht lange, nahmen einen Kredit auf und ließen innerhalb eines Jahres das neue Geschäftsgebäude errichten. Der Erfolg gibt dem Paar recht: Seit den Anfängen in Paderborn hat sich ihr Umsatz nach eigenen Angaben versechsfacht.
Der Neubau auf dem rund 2.000 m2 großen Grundstück bietet eine Ausstellungsfläche von 400 m2 sowie 600 m2 Produktions- und Lagerfläche, in der Innenstadt waren es lediglich 100 beziehungsweise 300 m2. Zur Verfügung stehen acht Parkplätze sowie weitere kostenfreie Stellplätze für Kunden und Mitarbeiter im Gewerbegebiet direkt vor der Tür. Die logistischen Wege beim Be- und Entladen der Ware sind kurz, die Polsterei und ihr Materiallager sind nun vor Ort angesiedelt. Die bestehenden Kunden schätzen die Veränderungen, weitere werden am neuen Standort dazu gewonnen. „Unsere Kunden kommen gezielt, dafür braucht man keine Innenstadtlage“, hebt Michael Richter hervor.
Übersichtliche Präsentation
Die Kundschaft erwartet ein zweistöckiger, lichtdurchfluteter Showroom mit übersichtlichen Musterzusammenstellungen, regelmäßigen Neuheiten, außergewöhnlichen Produkten und inspirierenden Raumkonzepten. Hell und freundlich wirkt die Einrichtung, die Aufhäng-Schienen sind in unaufdringlichem, modernem Schwarz gehalten. Während im Erdgeschoss Polster- und Gardinenstoffe, Decken und Kissen sowie Polstermöbel gezeigt werden, stehen im oberen Stockwerk Bodenbeläge und Designteppiche sowie Sonnen- und Insektenschutz im Mittelpunkt. „Handgefertigte Teppiche sind unser Steckenpferd“, betont Richter.
Die Dachterrasse sowie die Terrasse im Erdgeschoss dienen als weitere Ausstellungsflächen für Sonnensegel, unter anderem aufrollbare Varianten von Soliday. Dazu gibt es eine Polsterei sowie einen Näh- und Waschservice. Und auch das Verlegen von Bodenbelägen gehört zum Dienstleistungsangebot.
Die Dachterrasse wird für die Präsentation von Sonnensegeln genutzt.
Was bei Pohle nicht zum Sortiment gehört, sind Produkte für die Wand wie Tapeten und Farben. Diesen Bereich überlässt Richter dem Maler, zu dem er nicht in Konkurrenz treten will. „Unsere Kunden erwarten auch gar nicht, dass wir uns um die Wand kümmern“, erläutert der Raumausstattermeister.
Wie der 44-Jährige deutlich macht, legt er Wert auf Qualität und eine gewisse Exklusivität. Ein Großteil der Kundschaft ist daher dem oberen und gehobenen Mittelstand zuzuordnen. Aber auch Kunden mit weniger finanziellen Möglichkeiten suchten die Hilfe des Raumausstatterbetriebs. Schließlich sei das Angebot an Produkten, Dienstleistungen und Inspiration so groß, dass jeder Wunsch erfüllt werde. Das ist nach Ansicht Richters eine Grundvoraussetzung für den geschäftlichen Erfolg. Darüber hinaus spielten Eigenschaften wie Höflichkeit und Freundlichkeit eine wichtige Rolle. „Ein freundliches Lächeln gehört zu einer professionellen Beratung“, ist Richter überzeugt.
Hohe Ansprüche von den Kunden und an sich selbst
Dazu hat er einen hohen Anspruch an seine kreativen Ideen und Umsetzungen: „Alles muss perfekt und schön sein.“ Dieses Ziel zu erreichen und die Vielseitigkeit machen für Michael Richter den Reiz seines Berufs aus. Mit Stolz und Freude erfüllt es ihn, wenn er die Wünsche der Kunden zur deren Zufriedenheit realisiert hat und gleichzeitig erkennen kann: „Die Einrichtung trägt unsere Handschrift.“
Zwar kämen Kunden schon mit konkreten Vorstellungen ins Geschäft, die Mehrheit aber überlasse es Richter und seinem Team, die passende Lösung zu finden. Das werde allerdings immer schwieriger: „Denn die Leute werden anspruchsvoller, man muss schon sehr feinfühlig vorgehen.“ Aber das gelingt der engagierten Mannschaft von Pohle Raumgestaltung ja augenscheinlich.
Cornelia Küsel
Vorbildlicher Neubau des Jahres 2024