Michels Raumideen - Vorbildliches Präsentationskonzept 2012
Michels Raumideen, Köln
Vorbildliches Präsentationskonzept
Ganzheitlichkeit ist das Zauberwort, das für Timo Sapp den Schlüssel zum Erfolg bedeutet. In seinem Kölner Betrieb Michels Raumideen setzt der 34-Jährige auf komplette Gestaltungskonzepte, bei denen hochwertige Produkte in verschiedenen Wohnsituationen farblich und stilistisch aufeinander abgestimmt werden. Damit kommt das FHR-Mitglied den Bedürfnissen seiner Kunden offenbar entgegen. Denn die honorieren den Umbau des Unternehmens zu einem auf Dienstleistungen ausgerichteten Handelsgeschäft mit steigenden Umsätzen.
Ein Konstrukt muss mit Leben und Liebe gefüllt werden.“ Das ist für Timo Sapp keine Floskel. Der 34-jährige Betriebswirt mit der jugendlichen Ausstrahlung und der mitreißenden Art hat seinen hohen Anspruch an Qualität und Gestaltung erfolgreich umgesetzt und wurde dafür von der Fachjury belohnt. Das Präsentationskonzept des Geschäftsführers von Michels Raumideen in Köln lässt keine Wünsche offen. Mit vielen Anregungen für die Gestaltung der eigenen vier Wände regt es zur Nachahmung an.
Wer den mit 4.000 m² Lager- und Verkaufs-Fläche größten Fachmarkt Kölns betritt, könnte den Eindruck gewinnen, das Einrichtungsschlaraffenland entdeckt zu haben. Im großzügig ausgebauten Erdgeschoss zeigt sich eine unglaubliche Fülle an Stoffen, Gardinenstangen, Bodenbelägen, Teppichen, Tapeten, Malerartikeln und Accessoires in attraktiver Aufmachung.
„Romantic Glamour“ heißt eine von zehn Wohnwelten, deren Produkte farblich und stilistisch aufeinander abgestimmt sind.
Selbst Türen gehören zum umfangreichen Sortiment. Ein Stockwerk tiefer wartet dann eine feine Auswahl der Produkte in zehn farben- und themenbezogenen Erlebniswelten, die Namen tragen wie „Classic White“, „Modern Country“ und „Romantic Glamour“.
„Wir möchten, dass die Kunden in aller Ruhe durch die Räume schlendern und sich Inspirationen holen“, beschreibt Sapp die Intention der Erlebniswelten. „Es ist doch interessanter, gleich einen kompletten Raum samt Mobiliar und mit attraktiver Beleuchtung zu sehen, statt nur einen Teppich oder eine Tapete.“ Diese Kojen seien kleine Kunstwerke. Laut Sapp helfen sie den Besuchern, sich konkrete Raumsituationen vorzustellen, und erhöhen gleichzeitig die Wertigkeit der aufeinander abgestimmten Produkte. Eingerichtet wurden die Räume überwiegend von den Mitarbeitern, die ihre Aufgabe mit viel Liebe zum Detail erfüllten. Einen ersten Blick auf die stimmungsvollen Wohnwelten im Untergeschoss können Besucher bereits vom Erdgeschoss aus durch eine in den Boden eingelassene Glasplatte werfen.
Aber nicht nur in der Ausstellung legt Sapp Wert auf außergewöhnliche und hochwertige Präsentation. Auch im Erdgeschoss greift sein Konzept, Produkte als eine Besonderheit vorzustellen. So zeigen sich einzelne Tapetenbahnen als wahre Eyecatcher, Bodenbeläge und Stoffe werden teils hervorgehoben, andere teils gesondert großzügigen Shops zugeordnet. Der ganzheitliche Verkauf steht im gesamten
Betrieb im Mittelpunkt.
Bei Raum Michels sind allein in der Ausstellung 30 verschiedene Parkettböden zu sehen, 600 Dekore befinden sich am Lager. Dazu kommen 250 Stoffe in den Erlebniswelten und 500 Hänger im Lager, und die Tapetenbibliothek verfügt über 400 Bücher. Weiter kann der Kunde unter 400 Teppichböden wählen, 200 verschiedenen PVC-Belägen und 100 Laminatböden. Abgerundet wird das Angebot durch ein ausgesuchtes Türensortiment.
In den Wohnwelten wie „Earthly Tendence“ ist Ganzheitlichkeit das Konzept. Die Ausstellung ist im Untergeschoss von Michels Raumideen untergebracht.
Trotz dieser beachtlichen Vielfalt gibt es Kunden, die noch mehr wollen. „Individuelle Wünsche erfüllen wir auch“, betont Sapp. Spezielle Produkte werden bestellt oder extra hergestellt wie ein Flächenvorhang mit Fotos von Kindern oder ein Parkett im Flechtmuster. Bei diesem Geschäftsmodell kommt es nach Auffassung von Sapp auf gute Mitarbeiter an. Denn sie müssten nicht nur beraten können, sondern auch die Bedürfnisse der Kunden erkennen und sich daran orientieren. „Nur mit Servicekompetenz kann man sich abheben“, davon ist der Geschäftsführer überzeugt. Sein Verkaufspersonal kennt sich in allen Produktbereichen aus und darf sein Wissen und seine Kreativität auch nutzen, um die Erlebniswelten einzurichten. „Wir schulen unsere Mitarbeiter regelmäßig. Das muss sein, denn der Kunde ist über das Internet gut informiert“, weiß Sapp.
Unterstützt wird das Verkaufsteam durch Fachleute aus dem Maler-, Bodenleger-, Elektriker- und Sanitärhandwerk. Für weitere Gewerke gibt es laut Sapp Partnerbetriebe sowie im Bereich Planung 50 Architekten und Innenarchitekten, mit denen Raum Michels zusammenarbeite. So könne das Unternehmen vom Handelsbetrieb bis zum Komplettdienstleister umfassendes Know-how anbieten. „Den Bauherren ist schließlich ein reibungsloser Ablauf wichtig“, betont der 34-Jährige.
Zielgruppen sind nach Sapps Angaben die Best Ager und junge Familien, die ein Haus bauten. Sie seien auch bereit, für gute Ware und vorbildliche Dienstleistungen angemessene Preise zu zahlen. Inzwischen zählten zunehmend Architekten und Innenarchitekten zur Kundschaft, die den ganzheitlichen Ansatz honorierten. Das zeigt sich auch in der Bilanz: Michels erwirtschaftet nach Auskunft von Timo Sapp mit seinen 25 Mitarbeitern mittlerweile zwischen 2,5 und 3 Mio. EUR pro Jahr. „In den vergangenen drei Jahren hatten wir jeweils ein Umsatzplus von 40 %“, sagt der junge Betriebsinhaber.
Mit dieser Entwicklung kann er mehr als zufrieden sein, schließlich hat Sapp selbst nach der Übernahme des Betriebs von seinem Vater im Jahr 2006 für diesen Schub gesorgt. Er zeichnet verantwortlich für den Umbau des aus einer Tapetenfabrik entstandenen Unternehmens zu einem modernen Handelsgeschäft, in dem Service und Handwerk eine tragende Rolle spielen. Der Spaß an der Arbeit und viele kreative Ideen sind sein Erfolgsrezept. „Es bereitet mir Freude, Kunden zu begeistern und täglich vor neuen Herausforderungen zu stehen“, erläutert Sapp, der für Michels Raumideen weiterhin Wachstum anstrebt. „Aber nicht um jeden Preis, sondern organisch.“ Dabei will er auch in Zukunft nicht verstärkt in das Objektgeschäft einsteigen, sondern sich auf Wohnungen, Privathäuser, Arztpraxen und Ladenlokale konzentrieren.
Dass Sapp seine Sache gut macht, hat auch das Fernsehen entdeckt. Das neue „Big Brother“- Haus wurde mit Produkten von Michels Raumideen eingerichtet. Demnächst wird die Fernsehpräsenz noch ausgeweitet. Sapp plant, sich in der Vorabendserie „Verbotene Liebe“ an einer Wohnungseinrichtung zu beteiligen.
„Man muss sich am Markt bewegen, immer am Ball bleiben“, lautet der Tipp des jungen Unternehmers. „Dann hat die Branche auch Zukunft.“
Vorbildliches Präsentationskonzept des Jahres 2012