Schnaible-Wohnwerktstatt - Gelungene gewerkeübergreifende Kooperation 2012
Gelungene gewerkeübergreifende Kooperation
Schnaible-Wohnwerktstatt, Lindau
Der Hinweis kam vom langjährigen Lieferanten Jab Anstoetz: Im Salone No4 in Lindau am Bodensee präsentieren sich unterschiedlichste Anbieter für die Ausstattung von Immobilien gemeinsam unter einem Dach und ergänzen sich dabei durch ihre Produkte, statt einander Konkurrenz zu machen. Karl und Ilka Schnaible nutzten die Chance und sind mit ihrer Schnaible-Wohnwerktstatt nun Teil des ungewöhnlichen Präsentationskonzeptes. Weil sie mit den umliegenden Geschäften nicht im Wettbewerb stehen, ergeben sich aus dem gemeinsamen Auftritt Vorteile für alle Beteiligten. Nicht zuletzt für die Kunden, die jetzt an einem Ort nahezu alles finden, um ihr Haus oder ihre Wohnung auszustatten. Aufgrund dieser außergewöhnlichen Form der Zusammenarbeit geht der Heimtex Star 2012 für die „Gelungene gewerkeübergreifende Kooperation“ an die Schnaible-Wohnwerkstatt.
Ein Eldorado für Bauherren: Im Salone No4 in Lindau präsentieren sich auf einer großzügigen Ausstellungsfläche von insgesamt 5.000 m² sechs Gewerke der Inneneinrichtung. Wer durch die Gänge geht, kann auf einen Schlag seine gesamte Immobilie ausstatten: vom Wohnbereich über die Küche bis zum Bad. Einer der Anbieter ist die Schnaible-Wohnwerkstatt, die sich mit ihren edlen Vorhangstoffen und Teppichen führender Hersteller hervorragend in das architektonisch und inhaltlich gelungene Kompetenzzentrum einfügt.
Das Schnaible-Stammhaus befindet sich im gut 40 km entfernten Leutkirch im Allgäu. Hier führt das Ehepaar Karl und Ilka Schnaible seit 1991 sein gleichnamiges Raumausstattergeschäft. Als sie durch ihren langjährigen Handelspartner Jab Anstoetz vom Salone No4 erfuhren, erkannten beide sofort die Möglichkeiten, die eine derart außergewöhnliche Präsentation und Kooperation bieten. Die Chance, neue Kunden zu gewinnen und den Bestandskunden in einer größeren Ausstellung ihr Sortiment noch wertiger zu präsentieren, gab für die beiden Raumausstattermeister den Ausschlag, mitzumachen und eine
Dependance in der Bodenseestadt zu eröffnen.
Das Konzept des Salone No4 – der Name leitet sich von dem italienischen Wort für Werkstatt ab – beruht auf dem Gemeinschaftsprinzip. Jedes Gewerk ist nur einmal vertreten. Nach außen tritt man als Einheit auf, was auch für das Marketing gilt. Einzelaktionen der Shopbetreiber sind per Vertrag ausgeschlossen. Die einzelnen Geschäfte gehen ohne Trennwände fließend ineinander über. Den Vorteil aus dieser Gemeinschaft erlebt Ilka Schnaible fast täglich. „Kunden, die nebenan einen Bodenbelag aussuchen, denken bereits über die textile Einrichtung nach, weil sie ihnen durch unsere Interieurausstellung ins Bewusstsein gerückt wird“, gibt sie ihre Erfahrungen wieder. So ist der Raumausstatter nicht mehr der Letzte in der Planungskette, sondern befindet sich von Anfang an mittendrin, denn die Geschäfte führen sich die Kunden gegenseitig zu. Konkurrenzdruck gibt es nicht, weil die Angebote sich ergänzen und nicht überschneiden. So profitiert einer vom anderen, und schließlich profitiert auch der Kunde. Dieser findet nicht nur ein breites Warenangebot vor, sondern kann sich auch auf die Zusammenarbeit der einzelnen Firmen im Salone No4 verlassen, sodass so manches Konzept besser und kostengünstiger umgesetzt wird, als wenn er die beteiligten Gewerke einzeln angesprochen hätte.
Die Wohnwerkstatt liegt ideal zwischen dem Bodenbelagsanbieter und dem Küchenstudio sowie gegenüber dem Möbelhändler. Die regional bevorzugten Holzböden bilden dabei die perfekte Basis für Schnaibles abgepasste Teppiche. Auch die Möglichkeit, Vorhangstoffe und Wohnaccessoires passend zum Mobiliar gegenüber direkt vor Ort auszusuchen, wird von vielen Kunden genutzt.
Als Besuchermagnet im Salone No4 bezeichnet Ilka Schnaible die Bäderausstellung, die ihresgleichen sucht und durch ihren hohen Bekanntheitsgrad Interessenten von weit her anlockt. Hier findet der Besucher auf zwei Ebenen etwa 70 fertig konzipierte Bäder. Vis-à-vis können alle Arten von Fliesen dazu ausgesucht werden, ebenso wie Türen und Kamine für den Wohnbereich. Der Schausonntag einmal im Monat und die Sonderschau über Form und Farbe sorgen zusätzlich für Besucherströme.
Designöfen, Möbel, Parkett und gleich daneben die Schnaible-Wohnwerkstatt mit ihren Stoffen und Teppichen
Über die A96 ist die Verkehrsanbindung günstig. Und nicht zu vergessen: Lindau ist eine attraktive Ferienregion im Dreiländereck Deutschland/Österreich/Schweiz. Durch das benachbarte Ausland erhöht sich das Kundenpotenzial deutlich. Meist sind es Zweit- und Dritteinrichter oder Besitzer von Zweitwohnungen, weiß Ilka Schnaible aus Gesprächen. Zusätzlich kommen Urlauber und Reisende, die auf ihrer Route Lindau passieren.
Aufgrund der geringen Entfernung zwischen dem Wohnwerkstatt-Hauptsitz Leutkirch und Lindau pendeln einige Kunden auch zwischen den beiden Standorten. Manchmal schmunzelt dann die Inhaberin, wenn Interessenten im Salone No4 Stoffe auswählen, die sie zuvor in Leutkirch nicht in Erwägung gezogen hätten. „Das großzügige Ambiente hier in Lindau macht da wohl den Unterschied“, vermutet sie. Und die Bestandskunden aus dem benachbarten österreichischen Vorarlberg sind froh darüber, jetzt einen verkürzten Anfahrtsweg zu haben. Aufgrund der Vorgaben der Stadt Lindau dürfen die Schnaibles Endverbraucher in der Wohnwerkstatt nur beraten. So sollen die Geschäfte in der Innenstadt geschützt werden. Daher erfolgen die Abwicklung der Aufträge und die Konfektion immer noch im Stammhaus in Leutkirch. Trotzdem hat das Ehepaar die Teilnahme am Salone No4 nicht bereut. „Der Schritt hierher war richtig“, sagt Ilka Schnaible.
Auch außerhalb des Salone No4 sind die Schnaibles offen für Kooperationen. So arbeitet man von Fall zu Fall mit einer befreundeten Innenarchitektin zusammen. Auf deren Kompetenz in Sachen Raumplanung kann sich Ilka Schnaible verlassen, während sie selbst ihre Stärken im Metier der klassischen Raumausstattung sieht. „Textilien sind meine Leidenschaft,“ bekennt die Handwerksmeisterin. Sie liebt es, bei ihren Beratungen aus einer großen Bandbreite an Stoffen hochwertiger Anbieter wie Jab Anstoetz, Designers Guild, Fischbacher oder Kinnasand auswählen zu können. Aus diesem Angebot entwirft sie dann getreu ihrem Motto „Weniger ist mehr“ für ihre Kunden Dekorationen, die ihre Wirkung mehr durch das edle Material entfalten als durch textile Opulenz.
Ihr Wissen gibt Ilka Schnaible auch gerne an ihre Auszubildenden weiter. Ergänzend zu den schulischen Veranstaltungen bereitet sie sie im Betrieb intensiv auf die Praxis vor, sodass von ihren Absolventen schon mehrere eine Auszeichnung als Kammersieger erhalten haben.
Gelungene gewerkeübergreifende Kooperation des Jahres 2012