Malerei Prahl - Beispielhafte Corporate Identity 2012
Malerei Prahl, Kappeln
Beispielhafte Corporate Identity
Ein erfolgreiches Unternehmen braucht eine unverwechselbare Identität. Ingo Prahl weiß, wie die aufzubauen ist. Der Inhaber der Malerei Prahl in Kappeln setzt auf die Farbe Orange als Erkennungszeichen. Sie zieht sich – verziert mit einem Malerklecks – durch die gesamte Außendarstellung des Familienbetriebs. Die Jury zeigte sich beeindruckt von dieser Idee. Sie belohnte Prahl und sein Team entsprechend der Nominierung durch Caparol für die „Beispielhafte Corporate Identity“ mit dem Heimtex Star 2012.
Ein Klecks ist das Markenzeichen des Maler- und Fachhandelsgeschäfts Prahl in Kappeln. Ein fröhlicher weißer Klecks auf leuchtend orangefarbenem Grund. Die Kombination findet sich auf Flyern, T-Shirts, Firmenfahrzeugen, dem Betriebsgebäude und Farbeimern. „Der Wiedererkennungswert ist groß. Die Leute wissen: Orange ist Prahl“, sagt Geschäftsführer und Malermeister Ingo Prahl, der sogar ein Uhrenarmband in dem Ton trägt und ein orangefarbenes Handy sein Eigen nennt. Orange ist der „rote Faden“ in der Außendarstellung und damit die Corporate Identity, die dem Unternehmen eine unverwechselbare Persönlichkeit verleiht – selbst auf eigens für den Betrieb hergestellten Zündholzköpfen. So wird Prahl zur Marke.
Ingo Prahl – ganz in Orange – und seine Frau Claudia haben den Umzug von der Innenstadt in ein Gewerbegebiet in Kappeln nicht bereut.
Warum aber gerade leuchtendes Orange? „Diese Farbe ist wie ein Signal. Sie ist auffällig und strahlt Optimismus aus. Damit kann man vor allem als Maler auch Erneuerung ausdrücken“, findet Prahl. In dieser Phase des Wandels steckt sein Malergeschäft gerade, das er 2004 in dritter Generation von seinem Vater übernommen hat. Denn vor zwei Jahren verlegte Prahl den 1947 mitten in Kappeln gegründeten Betrieb ins Gewerbegebiet am Rande der Stadt an der Schlei und erweiterte es um einen Facheinzelhandel. „Alles, was der Maler braucht, bekommt bei uns jetzt auch der Endkunde“, erläutert der Malermeister sowie Groß- und Außenhandelskaufmann sein neues Konzept. „Das Geschäft läuft nach kurzer Anlaufzeit immer besser“, betont er lächelnd und sieht sich durch diesen Aufwärtstrent in seiner Entscheidung bestätigt. Immerhin erwirtschaften er und seine Frau Claudia zusammen mit zwölf Mitarbeitern inzwischen rund 700.000 EUR Umsatz im Jahr.
Aber nicht nur durch die Hinwendung zum Facheinzelhandel und den Umzug in großzügigere Räumlichkeiten ist der 41-Jährige auf der Erfolgsspur. Er hat auch Präsentationsmöglichkeiten geschaffen, die dem Trend zur Ganzheitlichkeit entgegenkommen. Das fängt bereits außen mit den orangefarbenen Wänden des Neubaus an, die mit einer beispielhaften Dämmung durch Wärmedämmverbundsysteme vor hohem Energieverlust schützen. „Mit solch einer Fassade beweist man Kompetenz“, sagt Prahl.
Innen können sich die Kunden in einem Showroom von der Tapetenvielfalt überzeugen. Verschiedene Beläge schmücken die Wände des Raumes und erleichtern den Betrachtern die Wahl. Selbst die Gästetoilette wurde in die Präsentation mit einbezogen. Farblich komplett in Grasgrün ausgestaltet, zeigt sie, welche Wirkung Farbe haben kann. „Es war uns wichtig, den Kunden die Produkte zu zeigen. Sie sollen alles sehen und fühlen, um sich eine Vorstellung zu machen", meint der engagierte Betriebsinhaber. „Den Kunden dies bieten zu können, war ausschlaggebend für unseren Umzug“. Der Schwerpunkt liege zwar auf dem Malerbetrieb und dem Fachhandel, Prahl sieht sich aber auch als Raumausstatter. Geschmackvolle, doch sparsam platzierte Dekorationen im Verkaufsraum unterstreichen dies.
Das Angebot reicht von Produkten für den Profi bis hin zu jenen für den Endverbraucher.
Das umfangreiche Sortiment umfasst Bodenbeläge, Tapeten, Farben, Sonnenschutz, Gardinen, Kleister, Grundierungen, Pinsel, Wärmedämm-Verbundsysteme und vieles mehr. Es wird auf einer 70 m² großen Fläche präsentiert, weiteres Material ist im 300 m² großen Lager zu finden. Und was dort nicht liegt, wird auf Wunsch besorgt. Zum Serviceangebot gehören handwerkliche Arbeiten wie das Verlegen von Bodenbelägen, Malerarbieten, die Anbringung der WDVS und Tapezieren. Die hochwertige Produktpalette von Unternehmen wie Caparol, Sikkens, Sigma, Windmöller, Henkel oder Ardex richtet sich sowohl an Profis als auch an Endverbraucher. „Wir wollen uns mit Qualität vom Baumarkt abheben“, betont Prahl, der sich vom Malermeister zum Allrounder in Einrichtungsfragen weiterentwickelt hat. Die Beschäftigung mit Gestaltung mache ihm Spaß, in der Beratung stelle er seinen Kunden die Trends vor.
Inzwischen finden immer mehr Privatleute mit gehobenem Anspruch und Architekten den Weg in das expandierende Fachgeschäft. „Der Kunde will heute nicht nur einen Anstrich, sondern gönnt sich auch mal was: ein komplett neues Schlafzimmer und eine neue Küche beispielsweise“, weiß Prahl. Vor allem viele Zugezogene, die aus der Stadt kämen und auf dem Lande ihre Ruhe suchten, neigten zu hohen Investitionen. Sie seien auch offen für neue Ideen und Experimente. Mittlerweile sind rund 600 Stammkunden aus der Umgebung bei Prahl registriert. Diese kämen nicht nur aus Kappeln, sondern unter anderem aus den Städten Flensburg, Schleswig und Kiel. Aber auch mit Referenzen aus dem Objektbereich kann der Malermeister aufwarten: Sein Team hat schon Zahnarztpraxen mit Designbelägen ausgestattet sowie Wände und Böden eines Modehauses bei Schleswig gestaltet.
So erfolgreich soll es weitergehen, wünscht sich Prahl. Doch das – weiß er genau – geht eben nur über Qualität. Qualität der Produkte, der Beratung und der Ausführung „zum fairen Preis“. „Wenn man mal mit billig anfängt, kommt man da nicht mehr raus“, ist sich der 41-Jährige sicher. Wichtig für den Erfolg ist seiner Meinung nach auch die Kundenbindung, die über kompetente und geschmackvolle Präsentation erreicht werde – und über die Corporate Identity. Das alles zusammen mache Kunden zu Stammkunden. Wer das beherzige, habe in der Branche nach wie vor große Chancen. „Nicht unbedingt in Kappeln“, betont Prahl. Denn da habe er sich schließlich schon etabliert. Aber in anderen Regionen sei sicher noch Platz für einfallsreiche Existenzgründer.
Beispielhafte Corporate Identity des Jahres 2012