Druschel Raum und Design - Gelungener Erlebniskauf 2012
Druschel Raum und Design, Schlüchtern
Gelungener Erlebniskauf
Wer Druschel Raum und Design in Schlüchtern betritt, fühlt sich in eine andere Welt versetzt. Angenehme Düfte steigen in die Nase, dezente Hintergrundmusik umschmeichelt das Ohr. Diese Wohlfühlatmosphäre ist Teil des neuen Konzeptes, mit dem Inhaber Volker Schauberger über einen Erlebnispfad alle fünf Sinne der Kunden in den verschiedenen Beratungszentren ansprechen will. Für diesen „Gelungenen Erlebniskauf“ wird das Südbund-Mitglied mit dem Heimtex Star 2012 belohnt.
Sehen, Fühlen, Hören, Riechen, Schmecken – der Erlebnispfad bei Druschel Raum und Design in Schlüchtern spricht die fünf Sinne an. Diese intensive Wahrnehmung der Produkte soll Kunden helfen, durch Inspiration eigene Ideen für ihre Wohnräume zu entwickeln. Unterstützt wird der Prozess durch komplette Wohnraumsituationen, Beratungszentren und Orientierungsschilder. „Das wird sehr gut angenommen“, sagt Raumausstattermeister und Geschäftsführer Volker Schauberger (50) über das neue Konzept, das Teil einer umfangreichen Modernisierungsmaßnahme ist.
Der Umbau des Fachgeschäfts wurde mit der Aufgabe der Lederwarenabteilung möglich. „Wir wollten uns ganz auf Raumausstattung konzentrieren und dafür mehr Platz schaffen“, erläutert Jutta Schauberger, die ihren Mann im Verkauf unterstützt. Die 400 m² große Ausstellungsfläche wurde komplett neu gestaltet, großzügige und und übersichtliche Abteilungen mit ganzheitlichen Einrichtungsideen entstanden. „Wir haben alles selbst gemacht“, sagt Jutta Schauberger. Investiert wurde nach Angaben ihres Mannes, der das 1929 von Johannes Druschel als Sattlerei und Polsterei gegründete traditionsgeschäft schon in dritter Generation führt, vor allem in die Produktvielfalt. In den einzelnen Beratungszentren werden Gardinen, Teppiche, Bodenbeläge, Sonnenschutzsysteme, Wandgestaltung sowie Betten und Zubehör ins rechte Licht gerückt. Lampen, Steinwände, Zierprofile, Gleittüren, Raumteiler und Accessoires sind ebenfalls zu haben.
Nun beschränkten sich Schaubergers aber nicht darauf, das klassische Sortiment durch gezielte Beleuchtung attraktiv zu präsentieren und rund ums Wohnen zu beraten. Wichtig war ihnen auch, dass Kunden die Produkte bewusst erleben und sich beim Durchlaufen der Abteilungen wohlfühlen. Um das zu erreichen, entschied sich das Ehepaar dafür, möglichst viele Sinne anzusprechen. Gemäß der Marketingweisheit: „Der Weg in die Köpfe der Kunden führt über die fünf Sinne.“ Dabei spielt die visuelle Wahrnehmung die größte Rolle. Das Meiste für das Auge bieten nach Ansicht Schaubergers die Stoffe. Deshalb hat er rund 800 Gardinen im Sortiment. Sie lassen sich auch gut ertasten, ebenso der dicke, weiche Teppichboden, der im Beratungszentrum Teppich mit Nagelleisten auf Filz verspannt ist und für perfekten Gehkomfort sorgt. Das Gehör wird über die Hintergrundmusik gereizt, die Nase nimmt dezente Düfte wahr, und die Geschmacksnerven werden durch Getränke und kleinen Snacks aktiviert.
Jutta und Volker Schauberger haben die Verkaufsräume in einen Erlebnispfad verwandelt, der dem Kunden Inspirationen für die Inneneinrichtung gibt.
Die emotionale Wahrnehmung wird durch Wissensvermittlung ergänzt. Infoschilder geben dem Kunden beim Flanieren über den Erlebnispfad Orientierung sowie Hinweise auf die verarbeiteten und dekorierten Produkte. So beschreibt ein Schild, das an einem beleuchteten Steinpanel angebraucht ist, um welches Modell es sich bei Wandgestaltung und Lampe handelt. Als Beispiel für die Fußbodengestaltung wurde ein Teppich in einem Rahmen verspannt. Und ein Schild auf einem alten Stuhl verweist auf die Dienste der angeschlossenen Polsterei: „Wir arbeiten Ihre alten Polster und Stühle auf.“ So ergeben Beratung, Erlebnis und Information eine außergewöhnliche Kombination, die dem Kunden detailliert neue Wohnwelten eröffnet.
„Es wird heute deutlich mehr in die eigenen vier Wände investiert als noch vor ein paar Jahren“, meint Volker Schauberger. Inzwischen würden nicht mehr nur einzelne Elemente wie die Wandbekleidung oder Bodenbeläge nachgefragt, sondern komplette Raumeinrichtungen. Diesem Trend kommt der 50-Jährige mit einem attraktiven Dienstleistungsangebot entgegen. „Wir kooperieren mit Handwerkern. So können wir bei einer Schlafzimmerrenovierung montags aus- und freitags schon wieder einräumen“, erklärt er. Bodenlegen und Nähen übernehmen er und seine Mitarbeiter selbst, aber andere Arbeiten führen Maler oder Schreiner aus. Ohne die Kooperation mit den Handwerkern sei der Rundum-Service nicht möglich.
Zielgruppe von Druschel Raum und Design ist die obere Mittelschicht. „Hier in der ländlichen Gegend können wir nicht nur hochpreisige Produkte anbieten, sondern müssen ein breites Publikum ansprechen“, erklärt Schauberger. Die Kundenzahl liege inzwischen bei rund 3.500 und steige seit der Modernisierung kontinuierlich an. „Die gelungene Neuausrichtung spricht sich schnell herum“, meint Jutta Schauberger, die Kunden auch Führungen durch die Erlebniswelt anbietet. Renovierungsschwerpunkte sind Privatwohnungen, die stärkste Nachfrage liegt im Produktbereich bei Gardinen und Sonnenschutz. Außer Wohnungen hat das Raumausstatter-Team aber auch schon Hotelzimmer innerhalb kurzer Zeit in Kooperation mit anderen Handwerkern eingerichtet. Die Ausstattung kleinerer Objekte übernimmt Schauberger gern, größere Projekte überlässt er anderen Anbietern.
Nicht nur gewöhnliche Wünsche werden bei Druschel erfüllt. Volker Schauberger erinnert sich auch an sehr exzentrische Anliegen. Schmunzelnd berichtet er über einen Kunden, für den er ein kleines Biedermeier-Sofa bezogen hat. Das war aber nicht für ein Kind gedacht, sondern für die Katze. Und eine junge Frau, die kurz vor der Heirat noch die Wohnung einrichten wollte, kam beim Sichten der Gardinenmuster auf die Idee, ein Brautkleid aus der Gardine herstellen zu lassen. „Was wir tun können, machen wir“, sagt Schauberger und stößt damit auf Zustimmung bei seinen sechs kreativen Mitarbeitern. Das eingespielte und ideenreiche Team sorgt im Übrigen auch regelmäßig für die ansprechende Schaufenstergestaltung.
Druschel geht insgesamt neue Wege und erntet damit große Anerkennung. Eine der größten Stärken ist dabei nach Ansicht von Jutta Schauberger die ganzheitliche und individuelle Beratung. Aber auch der offene Umgang mit den Kunden sei wichtig, das schaffe Vertrauen. „Bei uns zählt das Persönliche. Wir sind nicht groß und anonym. So fühlt sich der Kunde bei uns geborgen und überlässt uns die Vorauswahl“, betont die Geschäftsfrau. Ihr Mann fügt hinzu, dass zum Erfolg auch das Querdenken in Richtung anderer Gewerke beitrage. Warum der Raumausstatter-meister seinen Beruf liebt ? „Wegen der Vielseitigkeit“, kommt die Antwort wie aus der Pistole geschossen. Der Kontakt zu den Menschen begeistere ihn. Es sei eine tolle Aufgabe, ihnen ein schönes Zuhause zu schaffen.
Berufseinsteigern raten die Schaubergers, sich als Persönlichkeit zu präsentieren, die sich mit viel Fingerspitzengefühl in ihre Kunden hineinversetzt. Von Vorteil sei zudem der Meistertitel, um am Markt bestehen zu können. Damit werde Kompetenz bewiesen. „Wer keine Qualität bietet, verschwindet schnell wieder“, da ist Volker Schauberger sich sicher.
Gelungener Erlebniskauf des Jahres 2012