Döring Kreative Raumideen GnbH - Sonderpreis Vorbildlicher Umbau in historischem Bestand 2011
Douml;ring Kreative Raumideen, Mönchengladbach
Sonderpreis Vorbildlicher Umbau in historischem Bestand
Aus einer Ruine zauberten Alois Döring und seine Frau Birgit Uckelmann-Döring mit viel Eigenleistung ein Häuser-Kleinod, das eine große Auswahl an Stoffen und Deko beherbergt. „Wir bieten hier Erlebniseinkauf“, sind die Betreiber von Döring Kreative Raumausstatter in Mönchengladbach überzeugt. Ihr Einsatz für die Wiederherstellung eines denkmalgeschützten Fachwerkhauses brachte ihnen den Sonderpreis „Vorbildlicher Umbau in historischem Bestand“ ein. Nominiert wurde das Paar vom Südbund.
Brigit Uckelmann-Döring und Alois Döring: „Wir leben von unserem guten Ruf.“
Alois Döring hat ein ausgeprägtes Faible für handwerkliche Arbeiten. Vor allem, wenn es darum geht, Markisen am Haus eines Kunden anzubringen. „Die montiere ich selbst, dann hat man Kontrolle über die Qualität“, sagt der gelernte Raumausstatter. Nach dieser Devise werkelte der 50-Jährige auch 14 Monate lang bis 2003 an der denkmalgeschützten Fachwerkruine eines Vierkanthofs in Mönchengladbach herum, die inzwischen schmucke Heimat für rund 400 Stoffmuster ist.
Das alte Gebäude aus dem 15. Jahrhundert gehört zu einer kompletten Hofanlage einschließlich einer zum Wohnhaus umgebauten Scheune, die Familie Döring vor elf Jahren übernahm. „Wir haben es mit viel Liebe zum Detail wieder so aufgebaut wie es einmal war“, erläutert Alois Döring. Dabei war die Bestandsaufnahme vor dem Umbau alles andere als aussichtsreich. Noch mit Schaudern erinnern sich der Raumausstatter und seine Frau Brigitte Uckelmann-Döring daran, dass die Balken des Fachwerks teilweise verschimmelt waren und das 70 m² große Gebäude nur unter erheblichen Gefahren betreten werden konnte. Doch ein Zufall verhalf der Scheune zu neuem Glanz.
„Wir trafen einen Zimmermann auf Wanderschaft, einen Fachwerk-Restauratormeister. Der hat sechs Monate bei uns gelebt und uns bei der Sanierung geholfen. Sonst wäre das ganze Vorhaben gescheitert“, sagt Döring. Verbaut wurden viele alte Materialien wie Lehmziegel, die ein Viersener Baustoffhändler besorgte. Auch das Fachwerk blieb weitgehend originalgetreu, nur völlig unbrauchbare Balken wurden durch neue ersetzt. Insgesamt investierte Ehepaar Döring rund 250.000 EUR in das kleine Häuschen, durch das aufgrund von Erbteilung einst eine Trennwand gezogen worden war.
So blieben lediglich zwei Zimmer für die heutigen Besitzer übrig. Die beherbergen jetzt Deko, Gardinen, innenliegenden Sonnenschutz und Accessoires des Fachhändlers Döring Kreative Raumideen. In einem weiteren Scheunengebäude sind Bodenbeläge wie Parkett, Laminat und Teppiche sowie außenliegender Sonnenschutz ausgestellt. „Wir bieten unseren Kunden hier Erlebniskauf und erarbeiten für sie komplette Raumkonzepte“, sagt Brigitte Uckelmann-Döring. Sie selbst ist für die Auswahl und Zusammenstellung der Materialien zuständig. Für diese Aufgabe benötigt sie nicht nur Geschmack, sondern auch Fachwissen. Das eignete sich die gelernte Chemielaborantin in verschiedenen Seminaren an.
Das historische Gebäude, das heute vor allem Stoffe beherbergt, gehört zu einem Häuserensemble aus dem 15. Jahrhundert. Ehepaar Döring arbeitete rund 14 Monate lang an der Ruine, um daraus ein Schmuckstück zu machen.
Ehemann Alois zeichnet vor allem für die Konzeptumsetzung verantwortlich. Zusammen mit einem Auszubildenden, einem Raumausstatter und einem Allround-Handwerker, der sich auch auf Trockenbau versteht, versucht er, alle kleineren Handwerksarbeiten selbst auszuführen. Größere Aufträge werden an Betriebe vergeben. „Anfangs habe ich nur Fußböden verlegt, bis wir uns entschieden, die Hofanlage zu übernehmen. Seit 2005 bieten wir hier die Innenausstattung an“, betont Birgit Uckelmann-Döring, die die Ausstellungsräume immer wieder neu gestaltet. Inzwischen läuft das Geschäft. „Wir haben schon rund 550 Stammkunden.“ Die Kundschaft sei überwiegend mehr als 40 Jahre alt, habe die „Selbstmachphase“ hinter sich und verlange Qualität. „Das sind Renovierer, die es jetzt richtig schön haben wollen“, weiß die Einrichterin.
„Uns zeichnet aus, dass wir sehr individuell sind. Durch diese Vielseitigkeit haben wir viel zu tun“, meint Alois Döring. „Wenn beispielsweise eine Markise von der Stange nicht anzubringen ist, finden wir eine Lösung.“ Zur Not lasse er beim Schlosser erforderliche Teile bauen, um den Sonnenschutz an die gewünschte Stelle zu bekommen. So werde auch bei allen anderen Produkten verfahren. „Wir machen alles individuell und auf Maß, was möglich ist“, betont Birgit Uckelmann-Döring. An jedem Produkt hänge viel Arbeit.
„Aber das ist das Interessante an unserem Beruf“, findet Alois Döring. „Das ist jeden Morgen wie eine Wundertüte, die man aufmacht.“ Dabei stehe der gute Kontakt zum Kunden im Mittelpunkt. Dieser erwarte eine umfangreiche Beratung, die seine Wünsche bei der Konzepterarbeitung berücksichtige. Wer sich nicht daran halte, werde nicht weiter empfohlen. „Wir leben von unserem guten Ruf“, unterstreicht seine Frau.
Aber auch stetige Entwicklung ist nach Ansicht des Ehepaares wichtig. Deshalb richtet es im Obergeschoss des Gebäudes mit Bodenbelägen und außenliegendem Sonnenschutz einen Markisenshop mit Produkten der Firma Markilux ein. „Im Sommer haben wir fast nur Markisen-Aufträge.“ Alois Döring bereitet sich schon auf die warme Jahreszeit vor und beschäftigt sich gleichzeitig mit weiteren Planungen. Doch die werden noch nicht verraten.
Sonderpreis Vorbildlicher Umbau in historischem Bestand des Jahres 2011