Tapetenhalle Eickelbaum - Erfolgreiche Neupositionierung Fachmarkt 2013
Tapetenhalle Eickelbaum, Oberhausen
Leidenschaft für Wandbeläge
Eine Teppichhalle leiten Gerhard Eickelbaum und sein Sohn David bereits mit Erfolg in Oberhausen. Nun haben sie noch die nahe gelegene Tapetenhalle übernommen, deren Modernisierung in der Verantwortung des 34-jährigen Juniors liegt. Für ihn war das wie ein Sprung ins kalte Wasser. Doch nach kurzer Zeit ist der Ökonom bereits Profi in Sachen Wandbeläge. Dass die Eickelbaums sich mit Tapeten ein zweites Standbein schaffen, freute natürlich Lieferant Marburg. Der Hersteller fand in der Jury eine Mehrheit für seinen Vorschlag, so dass der Heimtex Star 2013 für „Erfolgreiche Neupositionierung Fachmarkt“ ins Ruhrgebiet geht.
Angesichts ungewisser wirtschaftlicher Aussichten bedarf es einer gehörigen Portion unternehmerischen Mutes, um in ein neues Geschäftsfeld zu investieren – zumal in einer Region mit eher mäßiger Kaufkraft. David Eickelbaum hat diesen Schritt gewagt. Der 34-Jährige, der mit seinem Vater Gerhard die Teppichhalle Eickelbaum in Oberhausen führt, übernahm im März 2012 zusätzlich federführend die nahegelegene Tapetenhalle.
Allerdings spielten nicht nur geschäftliche Überlegungen eine Rolle bei der Entscheidung, das Unternehmen zu vergrößern und sich auf das bis dahin unbekannte Produkt Tapete einzulassen: Es war der Großvater des Diplom-Ökonomen, der sowohl die Teppich- als auch die Tapetenhalle einst gegründet hat. Später verteilte er die beiden Unternehmensteile an seine Söhne: Gerhard Eickelbaum übernahm die Bodenbeläge, die Tapeten gingen an den Bruder. Als dessen Witwe sich Anfang 2012 aus dem Geschäft zurückziehen wollte, zögerte David Eickelbaum nicht lange und entschied sich für den Kauf der nach eigenem Bekunden „größten Tapetenhalle Deutschlands“. Beide Bereiche wurden wieder zu einem Familienunternehmen zusammengeführt, dessen Geschäftsführer der Senior Gerhard Eickelbaum ist.
Die Tapetenhalle Eickelbaum bezeichnet sich als die größte Deutschlands. Sie hat Wandbeläge aller namhaften Hersteller und Anbieter im Sortiment.
Während sein Vater überwiegend in der Teppichhalle tätig ist, hat David Eickelbaum in der 2.500 m² großen, komplett renovierten Tapetenhalle nicht nur das Warenangebot und die Zahl der Lieferanten erheblich vergrößert, sondern die gesamte Präsentation nach seinen Vorstellungen modernisiert. Das Ergebnis ist ein einladender, großzügig gestalteter Fachmarkt mit einem fünfköpfigen, hoch motivierten Verkaufs- und Beratungsteam. Hier findet der Kunde außer rund 1.000 Tapetendekoren aller führenden Hersteller auch Lacke, Farben, Badezimmerzubehör, Sonnenschutz sowie Verarbeitungmaterialien. Damit nicht genug: Um sich von der Konkurrenz abzuheben, hat sich Eickelbaum etwas Besonderes einfallen lassen. Im Fachmarkt integriert wurde ein stylishes Designstudio, in dem hochwertige Markentapeten ausgestellt werden. Insgesamt stehen rund 1.500 Blatt zur Auswahl.
„Mir machen Tapeten richtig Spaß“, sagt Eickelbaum. Dieser Enthusiasmus ist außer Fleiß und Ideenreichtum sicherlich einer der wichtigsten Faktoren für den geschäftlichen Erfolg. Schließlich bedeutete die Beschäftigung mit den Wandbelägen für den Junior den sprichwörtlichen Sprung ins kalte Wasser. „Um ins Thema zu kommen, habe ich mir viel von den erfahrenen Mitarbeitern abgeguckt“, erzählt er. Aber auch Fachpresse, Wohnzeitschriften und nicht zuletzt die Informationen von den Herstellern trugen dazu bei, sich das nötige Wissen zu erarbeiten.
Die Begeisterung für das Produkt ist so groß, dass auch seine eigene Wohnung tapeziert wurde. „Vorher hatte ich überall Glasfaser“, erzählt Eickelbaum und schmunzelt über den schnellen Wandel seiner Gestaltungsvorlieben.
Doch so sehr ihn sein neues Geschäftsfeld auch begeistert, die Angst vor Misserfolg bleibt. „Ich bin eben von Natur aus skeptisch“, betont David Eickelbaum, ist aber mit der bisherigen Bilanz zufrieden. Dennoch: Die Konkurrenz sei groß, insbesondere durch die vielen Baumärkte, die es im Raum Oberhausen gebe. Zudem sei die Kaufkraft in der Region nicht besonders groß, da entschieden viele Kunden vor allem nach dem Preis. Dennoch setzt er auf Qualität und Beratung. „Man darf nicht immer nur Wachstum anstreben, sondern Niveau“, meint der junge Geschäftsmann. Nur dann könne man sich abgrenzen von den Unternehmen, die rein über den Preis gingen.
Das Angebot an Farben und Lacken ist groß. Auch zwei Farbmischmaschinen stehen zur Verfügung.
Mit seinem Team will Eickelbaum allen Kunden eine professionelle Antwort auf ihrer Fragen zu dem neuen Sortiment geben. Dabei sei es wichtig, eine Vorauswahl zu treffen, um Orientierung in dem riesigen Warenangebot zu schaffen. Nach Vorgesprächen am gemütlichen Tresen, an dem es auch Tee, Kaffee und Kaltgetränke gibt, sollten seine Mitarbeiter und er Empfehlungen abgeben können, welche Tapeten und Farben am besten zum jeweiligen Kunden passten, was sich für das Badezimmer, die Küche oder das Wohnzimmer eigne. Das Wissen über die Produkte sei im Rahmen kompetenter Beratung das A und O. Dieses Konzept setzt Eickelbaum bereits in der Teppichhalle um. Er hofft deshalb, dass seine Bodenbelagskunden auch in der Tapetenhalle einkaufen und ihre Einrichtung ganzheitlich in den beiden Häusern zusammenstellen.
„Aber wir müssen auch noch unseren Bekanntheitsgrad erhöhen“, weiß David Eickelbaum. Dazu beitragen könne die Internetseite, an der noch kräftig gearbeitet werde. „Sie ist die Eintrittskarte für das Unternehmen.“ Darauf soll ein neues Firmenlogo deutlich machen, dass die Tapetenhalle und die Teppichhalle ein Unternehmen sind, das alle Produkte der Heimtextilbranche in zwei nahe beieinander liegenden Häusern anbietet.
Im Netz will man zwar die Firma nebst Produkten vorstellen, aber keinen Bestellservice einrichten. „Wir konzentrieren uns auf diejenigen, die Beratung brauchen“, definiert Eickelbaum seine Zielgruppe. Dies betreffe jede Altersstufe – ob gewerblicher oder privater Kunde. Das sei die Stärke des Fachmarkts gegenüber dem Internet. „Die Kunden wollen die Produkte anfassen können.“
Preislich sind diese im mittleren bis leicht gehobenen Bereich angesiedelt. „Ganz ausgefallene Dinge werden hier im Ruhrgebiet eher selten gewünscht“, kann der junge Tapetenexperte berichten. Die Käufer kämen aus der gesamten Region, darunter viele Stammkunden.
Trotz aller Unwägbarkeiten liebt Eickelbaum seine Tätigkeit. Der Kundenkontakt gefällt ihm, die lockere Gesprächsatmosphäre und das Thema Einrichtung. „Der Beruf hat viele Facetten“, meint er. Besonders stolz sei er immer wieder, wenn seine Gestaltungsvorschläge auch dem Kunden gefielen. Das sei ein angenehmes Gefühl. Deshalb empfehle er auch nach wie vor jungen Leuten, in die Branche einzusteigen. „Aber man muss mit Leidenschaft dabei sein, wenn man etwas bewegen will.“ Außerdem hält er Kreativität für unabdingbar. „Sonst hat man keine Chance, sich von anderen abzuheben.“
David Eickelbaum macht exemplarisch vor, welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen, um einen Fachmarkt erfolgreich führen zu können. Das Thema Tapete hat ihn gepackt. Es lässt ihn selbst nach Feierabend nicht los. Da bleibt nicht viel Zeit für Hobbys wie Sport und Musik. Die aber nimmt er sich für seine kleine Tochter und seine Ehefrau. Dann hat die Tapete mal Pause.
Erfolgreiche Neupositionierung Fachmarkt des Jahres 2013