Raumausstattung von Bongartz - Gelungene Firmenübernahme 2013
Raumausstattung von Bongartz, Viersen
Kleinstadt-Filialie mit der besonderen Wohnidee
Das Raumausstatter-Ehepaar Birgit und Dieter von Bongartz kann sich über Mangel an Arbeit nicht beklagen. Ihr Geschäft in Willich läuft bestens. Und doch wollten sich die beiden neuen Herausforderungen stellen. Im Oktober eröffneten sie nach kurzer Modernisierungsphase eines übernommenen Betriebes ihre erste Filiale im nahen Viersen. Die Coratex war der Meinung, dass ihnen dafür der Heimtex Star 2013 in der Kategorie „Gelungene Übernahme“ zusteht – die Jury folgte dem Vorschlag.
In dritter Generation betreibt Dieter von Bongartz mit seiner Frau Birgit einen Raumausstatterbetrieb in Willich. Die Geschäfte laufen gut und das sympathische Ehepaar engagiert sich mit viel Freude für die Belange seiner Kunden. Langeweile herrscht da eigentlich nicht, aber die beiden Einrichtungsprofis wollten sich neuen Herausforderungen stellen und gleichzeitig ihr Geschäft über Filialisierung absichern. Deshalb griffen sie zu, als ihnen ein Laden im nahen Viersen angeboten wurde. Der Betreiber war gestorben und nach einer Modernisierung wurde die neue Niederlassung im September 2011 eröffnet.
Ihre erste Filiale hat die Raumausstattung von Bongartz in der Kleinstadt Viersen eröffnet.
„Wir waren von dem Standort gleich begeistert“, erläutert Raumausstatter-Meister Dieter von Bongartz die Entscheidung für den Betrieb in Viersen. In der Kleinstadt am Niederrhein gibt es zwar noch einige Mitbewerber, aber jeder habe seine Nische gefunden, in der er überleben könne. Das gilt auch für von Bongartz: Die neue Filiale wirtschafte inzwischen schon kostendeckend, zieht er Bilanz. Innerhalb der nächsten fünf Jahre soll der Umsatz auf das Niveau des Stammhauses erhöht werden. Dieter von Bongartz ist sicher, dass er diese Zielmarke erreicht: „Viersen liegt im Einzugsgebiet von Düsseldorf. Da ist die Kaufkraft sehr hoch.“
Aber nicht allein die Lage entscheidet über Erfolg, eine wichtige Rolle spielt auch das Konzept. Zuvor war der Viersener Betrieb auf Gardinen spezialisiert; bei der Neuausrichtung orientierte sich das Ehepaar von Bongartz am eigenen Laden in Willich. Dazu gehörte eine Sortimentserweiterung im Sinne ganzheitlicher Einrichtung um Heimtextilien, Boden- und Wandbeläge, innenliegenden Sonnenschutz und Wohnaccessoires. Zudem bereichern individuell gestaltete Polstermöbel aus der zentralen Polsterei in Willich das Angebot. Derzeit sind Birgit und Dieter von Bongartz, die mit ihrem gesamten Auftreten ihre Liebe zu schönen Dingen unterstreichen, mit der Einrichtung ihrer Filiale beschäftigt. Ein Innenarchitekt hilft dabei, die 100 m² große Ausstellungsfläche von allem Überflüssigen zu befreien und sie puristischer zu gestalten, um weniger Produkte dann großzügiger präsentieren zu können. Grundsätzlich soll die kompetente Beratung im Mittelpunkt stehen.
Weil mit Mitarbeiterin Tina Krokowski und Dieter von Bongartz aber nur zwei Berater zur Verfügung stehen, müssen eventuelle Wartezeiten möglichst geschickt überbrückt werden. An einer Kaffeebar kann sich der Kunden schon einmal ganz zwanglos vorab über Wohntrends informieren. „Tina Krokowski wurde übrigens bei uns, Willich zur Raumausstatter-Gesellin ausgebildet. Sie trägt unsere Philosophie und wird jetzt zur Filialleiterin aufgebaut“, erklärt Birgit von Bongartz. Ihrer Meinung nach ist es wichtig, Personal aus der eigenen Mannschaft für die Führung eines weiteren Betriebs einzusetzen. Nur auf dieser Vertrauensbasis lasse sich eine Filiale im Sinne des Inhabers führen.
Radikal verändern wird sich in Viersen die Präsentation von Stoffen. Die zahlreichen Muster würden nur für Unruhe und Verwirrung sorgen. Sie verschwinden in einer Art Apothekerschrank, der sich rollen lässt und dessen Schubladen ausziehbar sind. „Der Kunde ist doch überwältigt von dem großen Angebot“, weiß von Bongartz. Statt sich durch einen unübersichtlichen Wust an Mustern wühlen zu müssen, solle er Eindrücke sammeln und sich von Wohnideen für die eigene Einrichtung inspirieren lassen. „Insgesamt müssen wir bei der Neugestaltung aber sehr behutsam vorgehen, damit wir den Kunden keine Angst machen“, meint der 47-Jährige. Viersen sei schließlich sehr konservativ geprägt. „Da müssen wir einen Mittelweg finden.“
Dieser sieht eine kleine Erlebniswelt vor, in der die Besucher nicht das Gefühl haben, lediglich Waren präsentiert zu bekommen. „Ein Shop-System ist auch nicht individuell genug“, findet von Bongartz und umreißt seine Vorstellungen: „Das Raumausstatter-Geschäft soll den individuellen Charakter des Inhabers widerspiegeln.“ Diesen Grundsatz haben Birgit und Dieter von Bongartz auch in Willich umgesetzt und dem Stammhaus geschmacklich ihren Stempel aufgedrückt. Doch jetzt sei mal wieder Zeit für Veränderungen, das Geschäft soll ein neues Aussehen erhalten. „Man kann nicht vom Kunden verlangen, dass er seine Wohnung alle fünf Jahre ausräumt, und man selbst macht nichts im Laden“, betont der Inhaber.
Das Sortiment in Willich wie in Viersen ist im mittleren bis gehobenen Bereich angesiedelt, alle führenden Hersteller sind vertreten. „Auf Wunsch erfüllen wir natürlich auch ausgefallene Wünsche, aber erfahrungsgemäß liegt die Nachfrage in der Kleinstadt im klassischen Bereich“, weiß Dieter von Bongartz. Exzentrik sei eher für Düsseldorf typisch. Kunden ab einem Alter von etwa 35 Jahren kommen zu ihm. Sie legten viel Wert auf Beratung und Qualität. Dafür nähmen sie auch gerne mal etwas mehr Geld in die Hand.
Die Kunden des Raumausstatters von Bongartz finden in der Filiale in Viersen Gestaltungsideen für individuelles Wohnen.
„Mit dem Viersener Geschäft hatten wir die große Chance, unser Einzugsgebiet zu vergrößern“, erzählt der Raumausstatter-Meister. Übernommen worden sei eine etwa 600 Adressen umfassende Kartei, inzwischen seien 100 bis 150 Neukunden dazugekommen. In Willich zähle das Unternehmen etwa 3.000 Stammkunden. „Es macht einfach Spaß, denen die jeweils für sie schönste Einrichtung zusammenzustellen“, sagt Birgt von Bongartz. Die 45-Jährige hat sich nach der kaufmännischen Lehre auch zur Raumausstatterin ausbilden lassen. Nicht nur, weil ihr Mann den Betrieb geerbt hat, „sondern weil es toll ist, sich mit schönen Dingen zu umgeben“.
„Und man ist Ansprechpartner für alles, was wohnen betrifft“, fügt Dieter von Bongartz hinzu. Als Berater werde ihm großes Vertrauen entgegengebracht – ob bei einer Ersteinrichtung, einer Renovierung oder der Ausstattung eines altersgerechten Appartements. „Das ist übrigens der Markt der Zukunft“, weiß der versierte Raumausstatter, der sich auf das Privatkundengeschäft konzentriert. Im Objektbereich seien die „Preise kaputt“. Da müsse alles schnell und billig sein.
Angst, dass diese Maxime eines Tages durch den Einfluss des Internets auch den privaten Einrichtungsbereich prägen wird, hat von Bongartz nicht. „Mann will Stoffe und Tapeten ansehen und anfassen. Das geht im Internet nicht.“ Zudem wünschten die Kunden Beratung. „Wir unterstützen sie von Anfang an, be
Gelungene Firmenübernahme des Jahres 2013