Wagener Raumausstattung GmbH - Vorbildliche gewerkeübergreifende Zusammenarbeit 2013
Wagener Raumausstattung, Hamburg
Gemeinsam jeden Kundenwunsch erfüllen
Der Hamburger Raumausstatter Peter Wagener schaut gerne über den eigenen Tellerrand, auch beruflich. Unter anderem auch deshalb ist er Partner in der Speicherwerkstatt, einem Zusammenschluss von sieben Handwerksbetrieben unterschiedlicher Gewerke. Gemeinsam werden Produkte und Dienstleistungen angeboten, man empfiehlt einander und tauscht sich fachlich aus, um insgesamt vorwärts zu kommen. Der gemeinsame Showroom in der historischen Speicherstatt hat sich zu einem Besuchermagneten entwickelt, auch weil die Kundschaft hier Beratung und Service aus einer Hand bekommt. In seinem eigenen Geschäft betreibt Peter Wagener ein House of Jab und der Bielefelder Textilverlag war es auch, der den Handwerksmeister in der Kategorie „Vorbildliche gewerkeübergreifende Zusammenarbeit“ für den Heimtex Star 2013 vorgeschlagen hat – mit Erfolg.
Peter Wagener ist der erste und bislang einzige Raumausstatter, der sein Ladengeschäft in der Hamburger Hafencity eröffnet hat. Der jüngste Stadtteil der Hansestadt ist ein architektonisch beeindruckendes Quartier, direkt am Wasser gelegen und trotzdem fußläufig von der Innenstadt zu erreichen. Hier verbinden sich in maritimer Atmosphäre Arbeiten und Wohnen, Kultur und Freizeit, Tourismus und Einzelhandel. Das ist der ideale Platz für Peter Wagener und seine drei Mitarbeiter – darunter seine Frau Regina und seine Tochter Julia – sowie zwei Aushilfen.
Großzügig gestaltet und hochwertig eingerichtet sind die Räumen der Speicherwerkstatt.
„Ich will wissen, was um mich herum passiert. Ich schaue über den Tellerrand“, beschreibt der 55-jährige Raumausstattermeister seine Art, das Leben im Allgemeinen und seinen Beruf im Speziellen anzugehen. In Bezug auf sein Geschäft, das er seit mehr als 20 Jahren an wechselnden Standorten in Hamburg betreibt, bedeutet das, sich auch für andere Gewerke zu interessieren.
Das hat neben seiner ausgeprägten Neugier, Geselligkeit und Geschäftstüchtigkeit auch mit einer Erfahrung zu tun, die er immer wieder im Kontakt mit seinen Kunden macht und die sich in einer kurzen Frage zusammenfassen lässt: „,Könnten Sie auch noch mal eben da gucken ?', fragen mich meine Kunden oft, wenn ich meine eigentliche Arbeit bei ihnen erledigt habe.“ Dann sei sein Rat gefragt, wie man beispielsweise den wenigen Platz im Flur am besten nutzen kann, ob sich wärmeres Licht in eine ungemütliche Ecke im Wohnzimmer bringen ließe oder wie ein maßgefertigter Schlafzimmerschrank wohl gestaltet sein müsse. „Da gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder ich habe eine Idee und kann sie auch selbst handwerklich umsetzen. Oder ich kenne einen Handwerker aus einem anderen Gewerk, der es kann und von dem ich weiß, dass er es genauso ordentlich macht, wie ich selbst." Und Wagener kennt durch sein über lange Zeit aufgebautes Netzwerk viele Handwerker und Händler – egal ob Elektriker, Bettenhändler oder Hersteller von Möbeln. Davon profitiert er auch selbst, wenn diese ihm über Empfehlungen Aufträge verschaffen.
Im Oktober 2011 ist dieses gegenseitige Empfehlen teilweise institutionalisiert worden. In der „Speicherwerkstatt“ haben sich sieben Handwerker aus Hamburg und Umgebung in einem lockeren Verbund zusammengeschlossen, der aber durch einen Geschäftsführer koordiniert wird: Ein Natursteinverarbeiter, ein Glaser, ein Holzeinrichtungsdesigner, ein Malermeister, ein Bettenhändler, ein Elektro- und Netzwerktechniker und eben Raumausstattermeister Peter Wagener, der seine Kompetenz in textiler Raumgestaltung einbringt. Speicherwerkstatt heißt auch der, gemeinsame Showroom. Nur wenige hundert Meter entfernt von Wageners Ladengeschäft – einem von vier Houses of Jab in Hamburg – befindet er sich in einem der historischen Gebäude der alten Speicherstadt. Durchzogen von Kanälen war die früher als Lager- und Umschlagsplatz das pulsierende Herz des Hafens.
Man habe sich den Namen nicht ohne Grund gegeben, sagt Sabine Oza. Sie öffnet an fünf Tagen der Woche die Räume der Speicherwerkstatt, empfängt Besucher und Kunden, führt herum, erklärt das Konzept und „netzwerkt“ in der Hamburger Design- und Einrichtungszene. „Wir stellen mit dem Begriff Werkstatt die hochwertige Handwerksarbeit unserer Mitglieder in den Vordergrund“, sagt Oza. Vor allem Architekten zieht es in diesen besonderen Showroom. Sie machen 70 % der Besucher aus, der Rest sind private Bauherren.
Auf 350 m², eingerahmt von dicken alten Holzpfeilern, präsentieren die sieben Partner ihre Handwerkskunst sowie hochwertige Produkte und Einrichtungsgegenstände aus ihrem Gewerk, mit denen man sowohl Privat- als auch Objekträumen ausstatten kann. Die einzelnen Flächen gehen ineinander über und sind um einen lang gezogenen Beratungstisch positioniert. Zudem gibt es gemütliche Ecken zum Verweilen, einen Besprechungstisch sowie eine Theke.
Das gesamte Konzept spricht stark die Emotionen der Besucher an. „Stein, Glas, Holz, Farbe, Stoff und Licht – über das pure Material ermöglichen wir unseren Kunden einen Zugang zu unserer Arbeit“, erklärt Wagener das Konzept der Speicherwerkstatt. Die Materialien können von den Besuchern angefasst und im ursprünglichen Zustand erlebt werden.
Auch Peter Wagener erreicht seine Kunden neben der handwerklichen Qualitätsarbeit über Emotionen. Er versucht mit ihnen partnerschaftlich, fast freundschaftlich umzugehen. Manchen zeigt er das über seinem Geschäft liegende private Appartement. Dort sind die Musterbeispiele aus dem Geschäft als Teil der Inneneinrichtung „in echt“ zu erleben und darüber hinaus zahlreiche Sonderanfertigungen, beispielsweise Wohnzimmerschränke.
Die sieben Partner der Speicherwerkstatt mussten in den repräsentativen Standort einiges investieren, sagt Wagener – nicht zu vergessen der laufende Unterhalt. Alle beteiligten Unternehmen profitieren aber von der gemeinsamen Ausstellung. Besonders diejenigen, die über keinen eigenen Showroom verfügen, deren Betriebe in schlechter Lage oder weit draußen angesiedelt sind. „Für sie ist die Speicherwerkstatt eine tolle Möglichkeit, sich potenziellen Neukunden zu präsentieren oder Bestandskunden in einer außergewöhnlicher Umgebung zu empfangen und zu beraten“, so Peter Wagener. Kaufabschlüsse gäbe es dort zwar weniger. Für die Partner sei es aber ein Leichtes, den Besucher nicht nur für einen kleinen Teil der Inneneinrichtung zu begeistern, sondern gleich für die Vielfalt an Möglichkeiten, die hier zu sehen sind. Außerdem werde dem Kunden das Gefühl vermittelt, alles aus einer Hand zu bekommen.
Das Ladengeschäft von Raumausstatter Wagener befindet sich in Hamburgs jüngstem Stadtteil, der HafenCity.
Das passt exakt zur Strategie von Peter Wagener. Denn auch er bietet nicht nur Produkte wie Gardinen, Dekostoffe und Teppiche an. „Wir verkaufen Ideen für ganze Räume. Damit grenzen wir uns ab vom Wettbewerb und deswegen passt die Initiative Speicherwerkstatt wunderbar zu uns.“
Von den Räumlichkeiten profitiere er selbst vergleichsweise wenig, gibt der Raumausstattermeister unumwunden zu, hat er doch alles in seinem eigenen Geschäft, was er für die Beratung braucht. Zudem verfügt seine Firma über viele Stammkunden, darunter gut situierte Hamburger Familien, Museen und sogar Scheichs, die sich bei der Ausstattung ihrer Privatjets auf den Ideenreichtum und die handwerkliche Expertise von Wagener verlassen.
Aber die Weiterempfehlungen innerhalb der Speicherwerkstatt nutzen ihm schon. Zudem arbeiten die Kooperationspartner allesamt auf sehr hohem handwerklichen Niveau. Dazu gehöre der offene und kritische Austausch zwischen den Partnern. „Das mache ich bei meinen Berufskollegen aus der Raumausstattung auch so. Das gehört einfach dazu, wenn man besser werden will“, betont Wagener.
Die Initiatoren der Hamburger Speicherwerkstatt betreiben auch gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit. Sabine Oza rührt die Werbetrommel für die ganzheitliche Einrichtung. Die letzte Abschlussprüfungen Hamburger Architekturstudenten sowie die folgende Abschlussfeierlichkeiten fanden in den Räumen der Speicherwerkstatt statt. Und regelmäßig werden puristisch gestaltete Printanzeigen geschaltet, in denen sich die Handwerksbetriebe als Manufakturen für Lebensräume sehr hochwertig darstellen.
Vorbildliche gewerkeübergreifende Zusammenarbeit des Jahres 2013