Böhmler Einrichtungshaus - Vorbildliche Mitarbeiterqualifizierung 2015
Böhmler im Tal – Abteilung Fußboden, München
Weit mehr als 200 Schulungstage pro Jahr
Die Entscheidung für den Preisträger in der Kategorie „Vorbildliche Mitarbeiterqualifizierung“ ist der Jury leicht gefallen. Denn Thomas Böhmler investiert ungewöhnlich viel Zeit und Geld in die Aus- und Weiterbildung seiner Angestellten und macht auch bei sich selbst keine Ausnahme. Fortbildung ist bei Böhmler im Tal in München Pflicht. Das gilt auch für die Partnerbetriebe, denen Böhmler entsprechende Angebote macht.
Böhmler im Tal an den Standorten München und Nürnberg hat eine lange Tradition als hochwertiger Inneneinrichter und Objekteur mit Schwerpunkt Bodenbelag und Parkett. In vierter Generation verlegt das inhabergeführte Unternehmen textile, elastische und Hartbeläge sowohl in repräsentativen Privatvillen als auch in renommierten Objekten wie der Allianz Arena, der ADAC Zentrale oder der Bayerischen Landesbank. Das Objektgeschäft verantwortet Thomas Böhmler. Er sieht allem voran in seinen Mitarbeitern die Erfolgsbasis für das Geschäftsmodell.
Motivierte und gut ausgebildete Mitarbeiter sind die Basis für den Erfolg der Abteilung Fußboden bei Böhmler im Tal.
Aber qualifiziertes Personal im Bereich Fußboden direkt am Arbeitsmarkt zu rekrutieren, ist schwierig, hat der Geschäftsführer immer wieder festgestellt. Die Alternative mit den größten Erfolgsaussichten sieht Thomas Böhmler in der fortlaufenden Weiter- und ggf. auch Nachqualifizierung seiner Angestellten. So stellt er zwischenzeitlich auch branchenfremde Kräfte ein, sofern diese von ihrem Persönlichkeitsprofil her zur Mannschaft passen und bereit sind, sich fördern zu lassen. Seinen Mitarbeitern bietet Böhmler regelmäßig die Teilnahme an Fortbildungen an, um auf dem aktuellen Stand der Technik zu bleiben bzw. auch mal über den Tellerrand schauen zu können. Darüber hinaus gelten interne Seminare wie der Handwerkerknigge, die Ausbildung zum Ersthelfer und Schulungen zur Gefährdungsbeurteilung zum Pflichtprogramm in der Jahresplanung.
Mindestens drei Tage im Jahr sind für jeden Mitarbeiter an Fortbildungszeiten verbindlich eingeplant. Sofern Seminare nachweislich Nutzen für den Angestellten und das Unternehmen generieren, sind auch fünf Tage Freistellung kein Problem. Auf dem Programm stehen qualifizierende Branchenveranstaltungen, etwa der Technischen Kommission Bauklebstoffe, des Bundesverbandes Estrich und Belag und des Zentralverbandes Parkett- und Fußbodentechnik, Sachverständigen-Tagungen, Innungs-Veranstaltungen, die Fortbildungen der Bundesfachschule Estrich und Belag in Feuchtwangen sowie der Technische Fußbodentag in Altötting.
Die internen, praktischen Schulungen konzentrieren sich jeweils auf ein spezielles Thema, hier auf die Bearbeitung und Montage von Metallprofilen sowie das saubere Anspachteln an Profile. In großer Runde werden die Aufgabenstellungen diskutiert und die anschließende Umsetzung geübt.
Für die Führungsmannschaft finden zudem alle zwei bis drei Jahre Coaching-Seminare bei namhaften Trainern statt. Und auch sich selbst verordnet Thomas Böhmler jährlich eine Fortbildung, etwa Persönlichkeitstraining oder im Bereich Personalmanagement.
Für 2012 lautet die Bilanz: Von den 75 Angestellten haben 42 an Schulungs- und Infoveranstaltungen teilgenommen. In Schulungstagen gerechnet, waren sie in 179 kaufmännische und 58 gewerbliche Maßnahmen eingebunden, wie es das Qualitätsmanagement des Unternehmens ausweist.
Auch für umfangreichere Lehrgänge wie zum Parkettlegermeister, Fachbauleiter, Betriebswirt im Handwerk oder Projektleiter können gewerbliche Mitarbeiter ihr Interesse bekunden. Sie werden nicht nur für diese Weiterbildung freigestellt, sondern Böhmler übernimmt auch einen erheblichen Teil der anfallenden Kosten für die Kurse.
Die internen, praktischen Schulungen konzentrieren sich jeweils auf ein spezielles Thema, hier auf die Bearbeitung und Montage von Metallprofilen sowie das saubere Anspachteln an Profile. In großer Runde werden die Aufgabenstellungen diskutiert und die anschließende Umsetzung geübt.
Zuletzt hat Stefan Mieth vom Standort Nürnberg dieses Angebot genutzt. Insgesamt ein Jahr dauerte seine Weiterbildung zum Parkettlegermeister im BTZ Bamberg. Jedes zweite Wochenende besuchte er von Donnerstag bis Samstag den Meisterkurs und absolvierte 2013 die Prüfung. Mit dieser Zusatzausbildung hat er sich auch für eine Weiterentwicklung zum Fachbauleiter qualifiziert.
Fachbauleiter sind bei Böhmler mit ihren praktischen und theoretischen Kenntnissen über Untergrundprüfung und -vorbereitung, rechtliche Grundlagen oder Schadensfallanalyse für die Betreuung der Partnerunternehmer von Bodenbelags- und Parkettarbeiten sehr gut qualifiziert und oftmals für zehn Baustellen gleichzeitig zuständig. Für diese Position können sich Boden- oder Parkettleger nach der Gesellenprüfung neben der bestanden Meisterprüfung über einen mehrwöchigen Spezial-Lehrgang an der Handwerkskammer Saale bzw. der Bauakademie in Feuchtwangen qualifizieren. Auch die Qualifikation zum Betriebswirt des Handwerks hat in einem Fall ausgereicht.
Die internen, praktischen Schulungen konzentrieren sich jeweils auf ein spezielles Thema, hier auf die Bearbeitung und Montage von Metallprofilen sowie das saubere Anspachteln an Profile. In großer Runde werden die Aufgabenstellungen diskutiert und die anschließende Umsetzung geübt.
Bei einem Unternehmen von der Größe Böhmlers müssen die Maßnahmen zur Mitarbeiterqualifizierung generalstabsmäßig geplant werden. Der Schulungsplan wird analog zum Urlaubsplan geführt. Im November erstellt Thomas Böhmler für das Folgejahr eine Übersicht mit geeigneten Fortbildungsmaßnahmen und Terminen. Für ihn ist das ein enormer Aufwand, die Termine im Internet bei Innungen, Verbänden, Akademien und Unternehmen zu recherchieren und zusammenzustellen. „Hilfreich wäre dabei ein zentraler Kalender, in dem alle Termine und Veranstaltungen zusammengefasst sind“, formuliert der Geschäftsführer einen Wunsch an die Branche.
Aber vor allem müssen Seminare inhaltlich stimmen und so sind alle Mitarbeiter gehalten, die besuchten Kurse anschließend nach einem Punktekatalog zu bewerten. Auch anhand dieser Einschätzung entscheidet Böhmler, ob eine Veranstaltung im nächsten Jahr wieder besucht werden soll.
25 Fragen stellt er dazu den Kursteilnehmern. Eine davon bezieht sich auf den Anteil des werblichen Umfangs der Veranstaltung. Reine Produktschulungen und Werksbesichtigungen bei Lieferanten scheiden von vorne herein aus. Im Gegensatz dazu sind etwa die von der Firma Pallmann organisierten Holztage in Würzburg oder die Seminare Blickpunkt Boden und Parkett von Uzin fester Bestandteil des Jahresprogramms. Denn hier geht es zum größten Teil um branchenrelevanten Wissenstransfer, angereichert mit vielen praktischen Beispielen aus der Anwendungstechnik, so die Erfahrung des Unternehmers.
Weiterbildung kann auch Spaß machen und das gemeinsame Lernen ist außerdem gut für die Teambildung.
Neben externen gibt es auch interne Schulungen. Dazu greift sich Thomas Böhmler jährlich aktuelle Themen heraus, die bei Abnahmen von Baustellen auffällig häufig Probleme bereiten. 2014 lagen die Schwerpunkte auf der Bearbeitung und Montage von Metallprofilen mit geeigneten Gerätschaften sowie dem sauberen Anspachteln an Profile nach dem Stand der Technik. Häufig sei es jedoch nicht eine Frage der Schulungen, sondern der Einstellung, meint Böhmler. Aber auch diesbezüglich wird geschult.
Die Ergebnisse der internen Seminare haben auch Auswirkungen auf die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen. So legt die beste dort erbrachte Leistung den künftigen „Böhmler-Standard“ für alle Partnerfirmen und gewerblichen Bodenleger verbindlich fest. Und: Partnerunternehmen, die nicht wenigstens einmal jährlich an Qualifizierungsmaßnahmen teilnehmen, sinken im Rating, das unter anderem über die Vergabe von Aufträgen entscheidet. Die Bereitschaft zur Weiterbildung und Leistungsbewertung hat damit nicht nur intern, sondern auch bei externen Dienstleistern einen wichtigen Stellenwert.
Natürlich ist Böhmler an zwei Standorten auch ein Ausbildungsbetrieb, und zwar mit dem Ziel, die Azubis nach der Lehre möglichst zu übernehmen. Weiterhin bemüht sich der Unternehmer in jedem Jahr einen neuen Lehrling einzustellen – kaufmännisch und gewerblich. Gegenwärtig sind an den Standorten insgesamt fünf junge Menschen in Ausbildung. „Leider bewerben sich in der Großstadt zu wenige Schulabgänger für gewerbliche Berufe“, stellt Böhmler fest. Wobei die Ausbildung zum Parkettleger gefragter sei als die zum Bodenleger.
Und selbst wer keine Lehre absolviert hat, bekommt bei Thomas Böhmler eine Chance zur Qualifizierung. Das Unternehmen bietet die Möglichkeit, am Lehrgang „Quali Adapt“ teilzunehmen, einer von der Innung Mittel- und Oberfranken initiierte und 2013 erstmals erfolgreich durchgeführte Maßnahme. Der berufsbegleitende Lehrgang gibt Boden- und Parkettlegern mit langjähriger Berufserfahrung die Chance, ihr Können zu beweisen und außerhalb der klassischen Lehrausbildung die Gesellenprüfung in Theorie und Praxis nachzuholen. Auf den nächsten Termin für diesen Kurs wartet bereits ein gewerblicher Mitarbeiter von Böhmler.
Für Thomas Böhmler ist das Thema Weiterbildung eine Herzensangelegenheit, in die er im Unternehmen viel Zeit und Geld investiert. Er engagiert sich auch über die eigene Firma hinaus für Qualifizierung im Bodenhandwerk, etwa in der Initiative Zukunft Bodenhandwerk, sowie für aktuelle Seminarthemen in den Leistungsgemeinschaften „Die Objekteure“, Decor-Union und Netzwerk Boden.
Vorbildliche Mitarbeiterqualifizierung des Jahres 2015