23.03.2021

I4F: Als Patent-Partner Bodenbeläge besser machen

Firmeninfos
Wenn es um Patente in unsere Bodenbelagswelt geht, denken viele an Verriegelungssysteme von Unilin und Välinge. Seit 2013 gibt es hier mit Innovations For Flooring (I4F) einen neuen Player. Gründer und CEO John Rietveldt (früher Tarkett) geht es neben Verriegelungssystemen auch um digital bedruckte Beläge und neue Materialkompositionen, die er seinen Industriepartnern anbietet. Das I4F-Netzwerk wächst und wächst. FussbodenTechnik hat ausführlich mit dem CEO gesprochen.

FussbodenTechnik: Wie sind Sie mit gestartet, als Sie mit I4F Ihr eigenes Unternehmen gründeten?

John Rietveldt: Ich hatte 2009 eine Idee für eine einstöckige Droplock-Verlegung, 2013 folgte die Erteilung des ersten Patents für unser 3 L Triple Lock-System. Im Jahr 2017 sind wir eine Partnerschaft mit dem Bodenbelagshersteller Classen eingegangen, die ein zweistöckiges Droplocksystem hatten, sodass wir uns perfekt ergänzten. In den ersten Jahren bin ich angefangen mit unserem Techniker Eddy Boucké, der viel Erfahrung von Berry Floors, Välinge und Kronospan mitbrachte.

FT: Was ist die Mindestdicke, die ein Bodenbelag für das 3 L Triple Lock-System haben muss?

Rietveldt: Das ist eine sehr wichtige Frage. Tatsächlich kann man auch sehr dünne Beläge bis zu einer Dicke von mindestens 3,5 mm profilieren. Dabei ist die Komposition des Materials entscheidend. Es gibt beispielsweise verschiedene Qualitäten von SPC Rigid-Belägen. Wenn man weniger PVC einsetzt, wird das Material brüchiger. Wenn man einen guten LVT-Belag hat, ist eine geringe Dicke kein Problem. Wir raten normalerweise zu einer Belagsdicke ab 4 mm und können entsprechende Produkttests in unserem Labor in Belgien durchführen.

FT: Wie viele Patente vertritt I4F aktuell?

Rietveldt: Rund 3.000 Patente. Grundlage ist unser Plattform-Konzept, das in sechs Cluster gegliedert ist: Klicksysteme, Produktionsprozesse, Wand- und Deckenpaneelsysteme, Digitaldruck, Oberflächenveredlungen sowie neue Materialien und Materialkompositionen. So viele Innovationen und Patente kann kein einzelnes Unternehmen entwickeln und anbieten. Bei I4F können alle als Partner davon profitieren und so wird der Markt automatisch besser.

FT: Können Sie ein Beispiel für kommendes Thema bei Bodenbelägen nennen?

Rietveldt: Digitaldruck wird in den kommenden fünf bis zehn Jahren ein sehr wichtiges Thema in der Bodenbelagsproduktion werden. Wir brauchen einen starken Partner, darum sind wir eine Partnerschaft mit dem Maschinenhersteller Hymmen eingegangen. Hymmen ist stark im Digitaldruck und bei Patenten drumherum.

FT: Was sind Ihre Ziele für dieses Jahr?

Rietveldt: Wir sind noch immer im Wachstum. Wir freuen uns über unsere aktuelle Position, aber wir geben uns natürlich nicht damit zufrieden. Wir möchten gerne neue Lizenznehmer gewinnen. Außerdem wollen wir zehn neue Patentanmeldungen realisieren, die sinnvoll und bedeutend sind. Es geht immer noch um Verriegelungen, um die Oberflächenbehandlung von Belägen, aber auch um Materialzusammensetzungen von Bodenbelägen in Bezug auf PVC, Plastifizierer und Weichmacher. Wir haben viele Ideen in der Pipeline, es macht unheimlich Spaß. Wir werden unser Entwicklungs- und Testlabor in Belgien erweitern, um künftig noch mehr Möglichkeiten zu haben.

FT: Wer steht als Partner ganz oben auf Ihrer Wunschliste für einen Zusammenarbeit?

Rietveldt: (lacht) Es gibt sicher den einen oder anderen, der noch nicht unterschrieben hat. I4F hat aktuell 112 Lizenznehmer, wenn es um Verriegelungssysteme geht, soviel kann ich verraten. Ein paar Geheimnisse wollen wir uns gerne bewahren.

Vita: John Rietveldt (CEO)

Gründer und CEO John Rietveldt gründete Innovations For Flooring (I4F) 2013. Der gebürtige Niederländer hatte zu diesem Zeitpunkt bereits eine lange Managementkarriere hinter sich, die ihn unter anderem zu Tarkett, Electrolux, Moulinex und Whirlpool geführt hatte. 2008 folgte dann ein Schnitt: Rietveldt verabschiedete sich aus der Großindustrie, stieg als Partner bei der niederländischen Private Equity-Gesellschaft Ramphastos ein und wollte nun beweisen, dass er selber mit I4F Unternehmen aufbauen kann.

www.i4f.com

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 I4F: Als Patent-Partner Bodenbeläge besser machen
Foto/Grafik: I4F
I4F war als Aussteller bei der ersten BAU online dabei: Interessierte wurden über den virtuellen Messestand geführt.
 I4F: Als Patent-Partner Bodenbeläge besser machen
Foto/Grafik: I4F
John Rietveldt gründete Innovations For Flooring (I4F) im Jahr 2013.
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