11.10.2022

Deutsche Bauchemie verabschiedet Hauptgeschäftsführer Norbert Schröter

Firmeninfos
Die Große Orangerie im Schloss Charlottenburg bot einen würdigen Rahmen für das 2. Branchentreffen der Deutschen Bauchemie am 5. Oktober 2022 in Berlin. Vorträge aus Politik, Wissenschaft und Chemie standen auf dem Programm. Zudem wurde der langjährige Hauptgeschäftsführer des Industrieverbands, Norbert Schröter, in den Ruhestand verabschiedet.

Der Ehrenvorsitzende Johann J. Köster hielt einen sehr persönlichen Rückblick auf die 32-jährige Amtszeit Schröters: von den Anfängen als Geschäftsführer des „Industrieverbandes Bauchemie und Holzschutzmittel“ bis zur heute europaweit etablierten Branchenvertretung der international agierenden Bauchemie-Unternehmen Deutschlands. „Viele Eckpunkte in der beruflichen Karriere von Norbert Schröter sind zugleich auch Meilensteine der Verbandsgeschichte der Deutschen Bauchemie. Erkennbar ist das nicht zuletzt anhand der zahlreichen nationalen und internationalen Ämter und Funktionen, die Norbert Schröter innehatte und zum Teil bis heute ausübt“, sagte Köster. Er dankte Schröter im Namen der Mitgliedsunternehmen und der gesamten Branche sehr herzlich für das über drei Jahrzehnte währende Engagement.

Die Anerkennung wurde ebenso deutlich in den Worten der Nachfolgerin Norbert Schröters, der neuen Hauptgeschäftsführerin Ina Hundhausen: Sie überreichte zusammen mit den Geschäftsführern Martin Glöckner und Martin Ludescher im Namen des Teams der Frankfurter Verbandsgeschäftsstelle Schröter ein Porträt – kunstvoll zusammengesetzt aus vielen Einzelbildern mit Stationen aus dessen Wirken im Verband.

„Bündnis bezahlbarer Wohnraum“ startet

Den Vortragsteil des Branchentreffens moderierte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bauchemie, Andreas Collignon. Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesbauministerium, Sören Bartol, legte dabei ein Bekenntnis zur Branche ab: „Ohne Bauchemie läuft am Bau nichts.“ Der SPD-Politiker skizzierte die Eckpunkte der Politik seines Ministeriums, wie sie im Koalitionsvertrag vereinbart wurden. So unumgänglich Fortschritte bei der Dekarbonisierung im Baubereich notwendig seien, so klar müsse jedem sein, „dass der Weg dorthin aufwendig und teuer ist“, betonte Bartol. Die Bundesregierung werde trotz der schwierigen Rahmenbedingungen an den gesteckten Zielen bei Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft und nachhaltigem Bauen festhalten – und vor allem mit dem „Bündnis bezahlbarer Wohnraum“ den Wohnungsneubau weiter forcieren.

Europa muss selbstbewusster auftreten

Prof. Dr. Andreas Rödder lieferte in seinem Vortrag eine historisch-wissenschaftliche Einordnung des Ukraine-Kriegs in das weltpolitische Geschehen. Der Historiker der Universität Mainz skizzierte die Motivation Russlands und dessen Präsidenten Wladimir Putin für die Aggression in der Ukraine und zog dabei Vergleiche zur Situation zwischen China und Taiwan. Europa sei in diesem Zusammenhang kein weltpolitisch Agierender: Dem Kontinent fehle es an Führung und Selbstvertrauen. Rödder forderte dringend dazu auf, die Abhängigkeit Deutschlands von Russland beim Gas nicht im Fall China zu wiederholen: Hier gäbe es schon jetzt zu viele eindimensionale wirtschaftliche Beziehungen, etwa bei der Autoindustrie. Die Staatschefs Russlands und Chinas strebten revisionistisch Vormachtstellungen an, diesem neuen „Systemkonflikt zwischen dem Westen und dem globalen Osten“ müsse sich Europa mit viel mehr Selbstbehauptung stellen, forderte Rödder: „Freiheit, Marktwirtschaft und Wettbewerb sind dabei die zentralen Begriffe, um die es geht.“

Wachstumsmarkt PCE-Fließmittel

Zum Abschluss des Vortragsteils rückte Prof. Dr. Johann Plank von der Technischen Universität München wieder die Bauchemie in den Mittelpunkt: unter anderem mit einer Quantifizierung und Analyse der CO2-Emissionen, die das Bauen verursacht – und den Lösungen, die dazu durch die Bauchemie geliefert werden. Schwerpunkte waren dabei die zahlreichen Innovationen im Bereich der PCE-Fließmittel wie Polyphosphat- und twitterionische Fließmittel, die Entwicklung von gradierten PCEs und deren Nutzen für den Baustellenablauf im Detail und für nachhaltiges Bauen insgesamt. „PCE-Fließmittel sind ein Wachstumsmarkt mit sehr viel Potenzial in den nächsten Jahren“, stellte Prof. Plank fest. Er beendete seinen Vortrag mit einem persönlichen Dank an Norbert Schröter und unterstrich dessen tragende Rolle bei vielen gemeinsamen Initiativen zwischen Hochschulen und Industrieverband, vor allem durch die Gründung der Fachgruppe Bauchemie in der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh).

Deutsche Bauchemie im Überblick:

Die Deutsche Bauchemie vertritt seit mehr als 70 Jahren die Interessen ihrer Mitgliedsfirmen und deutschen Tochterunternehmen ausländischer Konzerne gegenüber der Fachöffentlichkeit, Politik, Behörden, Wissenschaft und Medien. Der Industrieverband gehört als Fachorganisation zum Verband der Chemischen Industrie (VCI). Die mehr als 130 Mitgliedsunternehmen erwirtschafteten 2021 mit rund 32.000 Beschäftigten einen Umsatz von 8,9 Mrd. EUR. Das entspricht der Hälfte des europäischen Marktvolumens und etwa einem Viertel des Weltmarktes.

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 Deutsche Bauchemie verabschiedet Hauptgeschäftsführer Norbert Schröter
Foto/Grafik: DBC/Simone M. Neumann
Ehrung bei der Deutschen Bauchemie (von links): Der scheidende Hauptgeschäftsführer Norbert Schröter erhielt von den beiden Geschäftsführern Martin Ludescher und Martin Glöckner sowie der neuen Hauptgeschäftsführerin Ina Hundhausen zum Abschied ein Porträt überreicht – künstlerisch komponiert aus vielen Bildern seines Wirkens.
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Norbert Schröter begrüßte als Redner auf dem 2. Branchentreffen der Deutschen Bauchemie den Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesbauministerium, Sören Bartol (SPD).
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Den Vortragsteil des Branchentreffens moderierte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bauchemie, Andreas Collignon.
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Der Historiker Prof. Dr. Andreas Rödder von der Universität Mainz lieferte eine historisch-wissenschaftliche Einordnung des Ukraine-Krieges in das weltpolitische Geschehen.
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Prof. Dr. Johann Plank von der TU München referierte über die Quantifizierung und Analyse der CO2-Emissionen, die das Bauen verursacht – und stellte Lösungen vor, die dazu durch die Bauchemie geliefert werden.
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