07.09.2023
Klebstoffindustrie: Umsätze steigen 2022 in Deutschland um 5,3 Prozent
Firmeninfos
Die deutsche Klebstoffindustrie hat das Geschäftsjahr 2022 mit einer Umsatzsteigerung von 5,3 % im Inland bei einem gleichzeitigen Rückgang der Produktionsmenge um 6 % abgeschlossen, dies teilte der
Industrieverband Klebstoffe (IVK) mit. Für das laufende Geschäftsjahr 2023 wird ein leicht rückläufiges Ergebnis erwartet. „Die Lieferketten haben sich stabilisiert und alle wichtigen Rohstoffe waren verfügbar. Nichtdestotrotz bewegt sich die Klebstoffbranche weiterhin in einem sehr herausfordernden Umfeld“, sagte Dr. Boris Tasche, Vorstandsvorsitzender des IVK. Der Krieg in der Ukraine, die Inflation und Zinssteigerungen bremsen den Konsum. Insbesondere der Regulierungsdruck in Europa und ein anhaltender Fachkräftemangel belasten unsere Industrie bei weiter anhaltendem Kostendruck stark.“
Das Jahr 2022 wurde mit einem weltweiten Umsatz der deutschen Hersteller von 13,8 Mrd. EUR abgeschlossen, der eine Steigerung zum Vorjahr von 14,6 % widerspiegelt. In Deutschland wurden Umsatzzuwächse von 4,8 % für Klebstoffe, 5,5 % für Klebebänder und 0,3 % für zementäre Produkte erzielt. Gleichzeitig sei laut IVK die Produktionsmenge an Klebstoffen um 6 % gesunken.
Allein mit Klebstoffen konnte die deutschen Marktteilnehmer im Jahr 2022 einen Umsatz von 2,1 Mrd. EUR erzielen. Zusammen mit Dichtstoffen, zementären Bauklebstoffen und Klebebändern beläuft sich der Umsatz auf ca. 4,4 Mrd. EUR. In Deutschland sind 18.300 Mitarbeiter für die Klebstoffindustrie tätig – weltweit sind es circa 52.500. Rund 70 % der IVK-Mitgliedsunternehmen sind kleine und mittlere Unternehmen mit weniger als 500 Beschäftigten
Mit Blick auf das verarbeitende Gewerbe konnte ausschließlich im Segment Transportmittel ein Wachstum (4,1 %) verzeichnet werden, dass sich allerdings auf das noch pandemiebedingte schwache Vorjahr bezog. Hohe Zinsen erhöhen die Finanzierungskosten, was sich vor allem im wichtigen Bau-Segment bemerkbar macht, das jahrelang ein gutes Wachstum verzeichnen konnte. Es entwickelte sich erstmalig rückläufig (-1,8 %). Auch die Schlüsselmärkte Holz (-4,0 %) und Papier (-2,1 %) entwickelten sich laut IVK deutlich schwächer im Vergleich zum Vorjahr.
Prognose 2023: Drosselung der Konjunkturlage
Für das laufende Wirtschaftsjahr erwartet die deutsche Klebstoffindustrie eine Drosselung der Konjunkturlage. „Aufgrund einer Vielzahl von Risikofaktoren ist eine zuverlässige Prognose für das kommende Jahr wieder einmal schwer zu treffen. Die geplanten europäischen Regulierungen werden das Geschäftsumfeld insbesondere für unsere kleinen und mittelständischen Unternehmen zusätzlich erschweren“, erklärte IVK-Hauptgeschäftsführerin Dr. Vera Haye.
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