15.07.2024

Initiative Schnittstelle Fußboden veröffentlicht Estrich-Hinweisblatt

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Nachdem das Projekt „Praxisgerechte Regelwerke im Fußbodenbau (PRiF)“ gescheitert ist, haben sich die Handwerksverbände der Parkett- und Bodenleger, Sachverständigenorganisationen, die Verlegewerkstoffindustrie und die führenden Verbände der Bodenbelagsindustrie getroffen, um gemeinsam zukunftsorientierte Lösungen und Hilfestellungen für die Handwerksunternehmen in der neu gegründeten Initiative Schnittstelle Fußboden zu erarbeiten. Zu den Themen, die in diesen Kreis besprochen werden, gehören Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Recycling.

Neben diesen zukunftsweisenden Fragestellungen werden die Handwerksbetriebe aber auch in ihrer täglichen Arbeit unterstützt. Dazu hat die Initiative das Hinweisblatt „Technische Informationen zu Zementestrichen“ über die Schüsselungen von zementären Estrichen verfasst. Weitere Veröffentlichungen werden zurzeit erarbeitet. Der Sprecher der Initiative ist Ralf Wollenberg, stellvertretender Bundesinnungsmeister im Bundesverband Parkett und Fußbodentechnik. Stellvertreter der Initiative Schnittstelle Fußboden ist Jörg Baumann vom Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz.

Schnittstelle Fußboden: Technische Informationen zu Zementestrichen im Wortlaut

Zementestriche werden seit Jahrzehnten als Unterboden für Parkett- und Bodenbelagsarbeiten genutzt. Bei fachgerechtem Einbau sind sie als Unterboden aufgrund ihrer technischen Eigenschaften sehr gut geeignet. Zementestriche werden aus einer Mischung von Sand, Zement, Zusatzmitteln und Wasser vor Ort gemischt und dann als Nassestriche in die Bauvorhaben gepumpt, auf Höhe eingebracht und geglättet. Nach dem Einbringen des Estrichs trocknet die Oberseite schneller, als die auf der Dämmung liegende Unterseite.

Wie schnell die Trocknung erfolgt hängt von verschiedenen Faktoren wie der Temperatur, der Luftfeuchtigkeit, der Estrichzusammensetzung und von evtl. vorhandener, eigentlich nicht zulässiger Zugluft an der Baustelle ab. Durch die schnellere Trocknung der Oberseite des Estrichs, verliert diese mehr Wasser als die Unterseite. Und wo etwas aus einem Baustoff heraus geht, wird dieser kleiner. Das Feuchtegefälle innerhalb des Estrichs hat die Folge, dass der Estrich im oberen Bereich mehr Volumen verliert, sich an der Oberseite zusammenzieht und deshalb an den Rändern aufschüsselt.

Diese Schlüsselung im Randbereich beträgt bei einem üblichen Zementestrich nur wenige Millimeter (in der Literatur werden maximal 6 mm beschrieben) und ist für einen Parkett- und Bodenleger weder bei der Untergrundprüfung noch bei der Verlegung seines Oberbodens erkennbar.

Auch nachdem der Estrich mit Bodenbelag belegt ist, verliert der Estrich weiterhin Feuchtigkeit, bis seine Ausgleichsfeuchte erreicht ist. Dieser Vorgang kann bis zu anderthalb Jahren dauern. Eine Folge davon ist auch, dass sich der Feuchtegehalt von unten nach oben über den Estrichquerschnitt angleicht, so dass sich auch die eingetretene Schlüsselung zurückbildet und sich die Randbereiche der Estrichplatte senken. Das kann wiederrum zur Folge haben, dass sich zu den Fußleisten Fugen bilden, dass Randverfugungen abreißen oder dass sich Bodenbeläge im Randbereich lösen. Diese negativen Erscheinungsbilder werden durch die materialspezifischen Eigenschaften des Zementestriches hervorgerufen und können selbst bei sorgfältigster Prüfung und Arbeitsausführung durch den Parkett- und Bodenleger nicht verhindert werden.

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 Initiative Schnittstelle Fußboden veröffentlicht Estrich-Hinweisblatt
Foto/Grafik: Schnittstelle Fußboden
Das neue Hinweisblatt der Schnittstelle Fußboden trägt den Titel „Technische Informationen zu Zementestrichen“.
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