Nach Erhebungen der Sozialkassen der Bauwirtschaft (Soka-Bau) ist 2023 die Anzahl der Auszubildenden in der Bauwirtschaft um 3,7 % auf 40.300 gesunken. „Nach einem langen Aufwärtstrend mit stetigen Zuwächsen seit 2016 müssen die deutschen Bauunternehmen nun im zweiten Jahr in Folge mit einer rückläufigen Zahl an Ausbildungsverträgen umgehen. Die positive Nachricht ist die, dass wir bei den Erstausbildungen mit einem Minus von 2,1 % relativ zum Vorjahr wieder besser da stehen. Hier war 2022 noch ein Rückgang von 10,8 % zu verzeichnen“, kommentiert Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer im Hauptverband der Deutschen Bauindustrie, die Entwicklung.
Sorgen macht dem Verband auch die sinkende Zahl der Ausbildungsbetriebe, die Ende 2023 mit 14.555 einen Tiefpunkt erreichte. Gründe dafür seien einerseits die unsicheren politischen und konjunkturellen Rahmenbedingungen, die eine langfristige Personalplanung erschweren. Andererseits die Tatsache, dass ausbildungswillige Betriebe keine Azubis finden.
Beide Entwicklungen sind bedenklich. Bezeichneten doch bei einer Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) im Herbst 2023 – also schon während der aktuellen Baukrise – 64 % der Bauunternehmen den Fachkräftemangel als Risiko für ihre wirtschaftliche Entwicklung.