Die Gries Deco Company, Betreiberin von mehr als 300 Depot-Filialen mit rund 4.400 Beschäftigten in Deutschland, hat am 15. Juli 2024 beim Amtsgericht Aschaffenburg die Einleitung einer Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Mit dem sogenannten Schutzschirmverfahren will Eigentümer Christian Gries die bereits in Angriff genommene Sanierung beschleunigen, wie er gegenüber dem Handelsblatt erklärt. Der Geschäftsbetrieb läuft vorerst uneingeschränkt weiter.
Neben dem vom Gericht eingesetzten vorläufigen Sachwalter Dr. Martin Kaltwasser (Lieser Rechtsanwälte Partnerschaft) soll der Restrukturierungsexperte Dr. Sven Tischendorf beim Neustart helfen. „Ich habe selten ein Unternehmen in einem solchen Verfahren begleitet, das so gut mit Liquidität ausgestattet ist“, wird er im Handelsblatt zitiert. Nun sollen sämtliche Filialen des Wohnaccessoires-Händlers auf ihre Rentabilität geprüft werden. Hatte Christian Gries noch im März ebenfalls im Handelsblatt erklärt, auf dem Prüfstand stünden 90 Standorte, bei denen der Mietvertrag ausläuft, eröffnet sich jetzt mit dem Insolvenzverfahren die Möglichkeit, sämtliche Verträge ohne die Einhaltung von Kündigungsfristen oder Laufzeiten zu beenden.