Wie FussbodenTechnik kürzlich berichtete, darf Russland aufgrund des Ukraine-Krieges die nächste Europameisterschaft der Berufe nicht ausrichten. Der Dachverband Worldskills Europe entzog dem Land die geplante Austragung der Euroskills 2023 in Sankt Petersburg. Wie die Pressestelle der deutschen Berufe-Nationalmannschaft jetzt auf Nachfrage von FussbodenTechnik mitteilte, gibt es aber bereits eine Alternative: Die Berufe-EM wird nächstes Jahr in Polen stattfinden. In welcher Stadt genau die Wettbewerbe ausgetragen werden sollen, müsse aber noch geklärt werden. Polen hätte eigentlich erst 2027 Gastgeber der Euroskills sein sollen.
Bei den Euroskills messen sich die besten jungen Fachkräfte Europas. Zuletzt fanden die Wettbewerbe Ende September 2021 im österreichischen Graz statt – rund 400 junge Fachkräfte traten dort in 38 offiziellen Disziplinen und in 10 Präsentationsdisziplinen gegeneinander an. Etwa 30.000 Besucher schauten ihnen dabei über die Schultern. Auch die deutschen Bodenhandwerker konnten in Graz triumphieren: Fliesenleger Yannic Schlachter errang eine Goldmedaille, Parkettlegerin Regina Fraunhofer eine Exzellenzmedaille. Die deutsche Berufe-Nationalmannschaft gewann in Österreich jeweils viermal Gold, Silber und Bronze sowie in sechs Disziplinen die Exzellenzmedaille. Sie landete im Medaillenspiegel auf Platz 5.
Russland und Belarus von Worldskills 2022 ausgeschlossen
Die russischen Teilnehmer sicherten sich in Graz die meisten Medaillen, insgesamt 27 Stück – von daher treffen die mit dem Ukraine-Krieg verbundenen Sanktionen nun auch die jungen Fachkräfte aus Russland hart. Sie und die Berufe-Nationalmannschaft von Belarus (Weißrussland) wurden zudem von der nächsten Weltmeisterschaft der Berufe ausgeschlossen. Die Worldskills sollen vom 12. bis 17. Oktober 2022 im chinesischen Shanghai stattfinden. Qualifiziert für eine Teilnahme hat sich bereits der deutsche Fliesenleger-Europameister Yannic Schlachter – er wird dort gegen die weltbesten Vertreter seines Handwerks antreten.